Rezension

Gutes Buch

Das Sündenbuch - Beate Maly

Das Sündenbuch
von Beate Maly

Jana ist eine Frau im 17 Jahrhundert... Sie hat als Frau nicht besonders viel Mitspracherecht was Ihre Zukunft angeht, daher ist es umso beeindruckender das sie den Beruf de Apothekerin erlernen darf und sogar in die Stadt eigene Innung aufgenommen wird... Eine hohe Ehre und ein Weg in eine glorreiche Zukunft... Doch Jana ist dennoch traurig und unglücklich... Ihr Vater ist weit weg und ständig mit anderen Dingen beschäftigt und lässt sie bei Ihrem Onkel und deren Frau leben... Es kommt wie es kommen muss... Die Umstände verlangen von Jana sich zu entscheiden... Entweder bleibt sie in der wohlbehüteten Apotheke und fristet ihr Leben als Frau und Untergebene oder sie begibt sich auf ein Abenteuer... Da sie ihren zukünftigen Ehemann jedoch verabscheut fällt die Entscheidung für das Abenteuer leicht... Doch sie geht nicht allein... Auch Conrad Pfeiffer ein Arzt und Besserwisser begleitet sie... Und nun beginnt die spannungsgeladene Geschichte... Mehr möchte ich bis hier nicht über die Story verraten... :)

Zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen... Er ist leicht und flüssig und es fällt einem leicht die Kapitel zu lesen auch wenn sie manchmal etwas länger ausfallen... Die Personen werden schön beschrieben und man könnte das Gefühl bekommen sie längst zu kennen... Der Roman ist farbenfroh und lebendig... Die Umgebung, die Personen und die einzelnen Abenteuer verstricken sich schön ineinander, so das der Leser die Geschichte wie einen Film im Kopf erleben kann... Zum Anfang des Buches hatte ich auf Grund des Titels eine andere Erwartung an die Geschichte... Ich finde der Titel ist nicht ganz passend gewählt worden... Es geht hier nicht um Sünden sondern eher um eine Art Entdeckung... Natürlich kommen auch Intrigen, Mord und Liebe darin vor wie in fast allen historischen Romanen aber ich bin davon ausgegangen das es sich hier um ein Buch handeln könnte wo die Sünden der Kirchenmänner stehen, oder die Sünden eines Mörders oder eben sowas in der Art... Aber falsch gedacht... Nun gut das schmälert aber nicht die durchaus gute und spannende Geschichte... Auch bin ich am Anfang etwas schwer in die Geschichte gekommen aber wenn man sich erstmal durch die ersten paar Kapitel gelesen hat wird man sehr schnell feststellen, dass das Buch einen nicht mehr so leicht aus seinen Fängen lässt... Und natürlich ist das Ende grandios... Für mich etwas vorhersehbar aber ich denke das ist nicht wichtig, sondern der Weg ist das Ziel und daher spannend... Ich hätte mir gewünscht, das noch einige Sachen, auf die ich hier natürlich nicht näher eingehen kann um nicht zu spoilern, aufgeklärt werden... Es sind doch noch Fragen offen aber das lässt ja vielleicht auf eine Fortsetzung hoffen... Das Ende wäre dafür einladend...

Im Allgemeinen gesehen ist es ein schöner historischer Roman der meine Erwartungen vielleicht nicht ganz erfüllen konnte aber dennoch für ausreichend schöne Lesestunden gesorgt hat... Ich könnte ihn ohne Bedenken an Liebhaber der historischen Romane empfehlen... Und auch wenn der Titel des Buches vielleicht nicht ganz das verspricht was drinsteckt ist es ein Roman der fesselt und auch über Dinge aufklärt die man vorher vielleicht noch gar nicht gewusst hat... Medizin in der damaligen Zeit und auch der Umgang mit der eigenen Familie... Die Kirche spielt ebenfalls eine Rolle und es ist uns ja klar, dass es nicht die beste Rolle ist... Sind und bleiben eben skrupellose Machtmenschen... So nun aber genug geschrieben... Einfach lesen und verzaubern lassen und genießen in eine Welt ab zu tauchen die so rau und vorgeprägt war das man froh ist im hier und jetzt zu leben :)