Rezension

Gute Unterhaltung

Das Sündenbuch - Beate Maly

Das Sündenbuch
von Beate Maly

Bewertet mit 4 Sternen

„Das Sündenbuch“ spielt Anfang des 17. Jahrhunderts. Der Wissenschaftler Marek gelangt an ein wertvolles Buch, das in einem bestimmten Code geschrieben ist. Was er nicht weiß ist, dass jeder der in Besitz dieses Buch kommt, dem Tode geweiht wird. Kurz bevor auch ihn der Tod ereilt, schickt er das Buch nach Prag zu seiner Tochter Jana, die dort als Apothekerin tätig ist. Jana ist in Prag nicht sehr glücklich. Sie ist zwar die einzige Frau, die als Apothekerin tätig sein darf, doch deswegen wird sie von ihrer geldgierigen Tante zur Hochzeit mit ihrem Sohn Tomek gezwungen. Aufgrund dieser Tatsache ist sie erleichtert, dass das Buch ein Weg in die Freiheit bedeutet, denn mit dem Arzt Conrad macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, um dort das Rätsel um das Buch zu lösen. Doch die Reise wird zu einem gefährlichen Lauf gegen die Zeit…

Von „Das Sündenbuch“ fand ich mich wirklich gut enthalten. Mit Jana gab es eine Protagonistin, die sehr sympathisch war. Auch wenn sie manchmal arg launisch wirkte, präsentierte sie sich doch als sehr selbstständig, sehr mutig und vor allem listig. Die einzige Episode, die mir im Zusammenhang mit ihr nicht so gut gefallen hat, war, wie sie vor allem am Anfang mit Bedrich, einem Koch, der hoffnungslos in sie verliebt ist, umgeht. Das hat das Gesamtbild etwas getrübt, doch letztlich wurde auch hierfür eine mehr als annehmbare Lösung gefunden.
Mit dem Arzt Conrad fiel es mir etwas schwieriger, da er wirklich launisch war. Das Problem hier war allerdings auch, dass der Erzählfokus am Anfang und am Ende auf ihm lag, während des restlichen Romans lag dieser aber stets auf Jana. Dadurch fiel es auch mir schwer, obwohl ich schon seine Hintergrundgeschichte im Gegensatz zu Jana schon wusste, nachzuvollziehen, warum er jetzt wie reagiert.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war zu erwarten, war für mich aber nicht wirklich vordergründig, deswegen konnte ich auch damit leben, dass diese nicht sonderlich liebevoll gestaltet wurde und zu plötzlich kam.
Insgesamt gab es einige Charaktere, die aber alle schnell an Profil gewannen und somit die Geschichte gut voran getrieben haben, dazu zählt vor allem auch Jendrik, der beste Freund von Tomek oder auch Bedrich, der leidenschaftliche Koch und der hoffnungslos Verliebte.
Die Handlung selbst war auch spannend gestaltet. Es passierte immer etwas, es gab praktisch kaum Geschichtselemente, die nur zum Füllen gedacht war. Somit habe ich die 479 Seiten auch schnell gelesen bekommen. Dadurch, dass man auch Tomek und Jendrik zuweilen folgte, bekam man zwei Perspektiven auf die Geschichte, was zu einer guten Übersicht führte.
Kritikpunkt meinerseits ist, dass es doch recht wenig darum ging, was in dem Buch stand und wie man letztlich den Code lösen konnte. Inhaltlich sollte es mehr um die Reise von Prag über München, nach Dijon, nach Cluny und so weiter gehen. Das war vielleicht etwas schade, ansonsten habe ich aber wirklich nicht viel zu meckern, zumal das Ende auch so gestaltet wurde, dass man ohne Probleme noch einen Nachfolger liefern könnte und vielleicht könnte in diesem mehr auf das Buch und vor allem auf die Bruderschaft aus Rom eingegangen werden.

Mein Fazit ist, dass ich „Das Sündenbuch“ wirklich nur empfehlen kann, da man sehr gut unterhalten wird und nebenbei auch noch ein bisschen was Geschichtliches mitbekommt! Somit gebe ich vier Sterne.