Rezension

Halber Cosy-Krimi mit unbefriedigendem Ende

Verlassen -

Verlassen
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Der Fall einer aus einem Hotel verschwundenen Frau entwickelt sich urplötzlich zu einem regelrechten Familiendrama. Kommissarin Klaudia Wagner stürzt sich in die Ermittlungen und stößt schon bald auf die Leiche der Vermissten – und ein Beweisstück, dass ausgerechnet den Sohn eines Kollegen in den Fokus der mehr als nur undurchsichtigen Ermittlungen rückt.

 

Meine Meinung

Eigentlich bin ich ja kein besonders großer Fan von allzu idyllischen Krimis, weshalb ich fast schon positiv überrascht davon war, wie gut mir diese Geschichte schlussendlich doch gefallen hat. Die Atmosphäre und der Schreibstil waren sehr angenehm zu verfolgen, weshalb ich stellenweise wirklich das Gefühl hatte, einen halben Cosy-Krimi zu lesen. Fast schon überraschend fand ich daher, dass trotz des fast schon idyllischen Settings keine Langeweile beim Lesen aufkam und ich definitiv wissen wollte, wie der Fall schlussendlich aufgelöst werden würde.

Für einen Einstieg in die Reihe eignet sich dieser dritte Teil tatsächlich auch, denn selbst ohne großartiges Vorwissen aus den vorherigen Bänden kommt man überwiegend gut mit der Handlung und den Anspielungen auf die beiden Vorgänger mit. Nichtsdestotrotz fand ich die Charaktere etwas arg verschlossen, was man aber grundsätzlich der Handlungsgegend zuschreiben kann. Ein wenig mehr Offenheit und ein kleiner Einblick in die Gefühlswelt der Figuren wäre nett gewesen, aber abgesehen davon war es trotzdem interessant die Ermittlungen zu begleiten.

Wirklich gelungen fand dann jedoch die Rückblenden zur kleinen Männi, die insbesondere psychologisch gesehen hochinteressant und gleichzeitig emotional nur schwer zu ertragen waren. Der Spannungsbogen basiert dabei zwar nicht auf übermäßiger Action, ich habe mich beim Lesen aber trotzdem nicht gelangweilt und war lediglich von dem etwas zu offen gehaltenen Ende ein wenig enttäuscht.

 

Fazit

Auch wenn der Schluss dieser Geschichte nicht nur für eingefleischte Krimifans eher unbefriedigend war, war die Handlung an sich interessant zu verfolgen. Schreibstil und Setting machen auf jeden Fall Lust auf die ersten beiden Bände dieser Reihe und lassen auf weitere Geschichten rund um Klaudia und ihr Team hoffen.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.