Rezension

Wenn aus Liebe Hass wird

Verlassen -

Verlassen
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist bereits der siebte Fall mit der Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Fälle jeweils in sich abgeschlossen sind, können sie auch außerhalb der Reihe gelesen werden, aber man verpasst dann etwas. Ich begleite die Kommissarin bereits von Beginn an und liebe die Reihe der Spreewald-Krimis.

Was als Vermisstenfall beginnt, entpuppt sich nach und nach als Tötungsdelikt. Bei ihren Ermittlungen stellt das Team bald fest, dass das Motiv in der Vergangenheit der Toten in der ehemaligen DDR liegen könnte. Für das Team gilt es das Knäuel der vielen Spuren und einiger Verdächtiger zu entwirren.

Ich mag die Figur der Klaudia Wagner sehr, auch wenn sie mit ihrer Sturheit oft andere vor den Kopf stößt. Aber sie ist eine hervorragende Ermittlerin und liegt mit ihrer Vermutung oder ihrem Bauchgefühl meist richtig. Als Lieblingscharakter kann ihr höchsten noch Kahnfährmann Schiebschick den Rang ablaufen.

Besonders nah ist mir das Schicksal von Männi und Matte gegangen, das in Rückblicken aus der Sicht von Männi geschildert wird. Christiane Dieckerhoff hat in sehr eindringlicher Form die Liebe, aber auch die Sorgen und Ängste der Kinder zum Leser transportiert. Sehr gut nachvollziehbar, dass am Ende neben der Traurigkeit nur noch Hass übrig geblieben ist.

Ganz besonders mag ich die anschaulichen und atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft. Neben den Einblicken in das Privatleben der Ermittler macht das für mich den Reiz dieser Reihe aus.