Rezension

Hanna und Sebastian - eine höchst philosophische Liebesgeschichte

Hanna und Sebastian - Thomas Klugkist

Hanna und Sebastian
von Thomas Klugkist

Inhalt

Hanna und Sebastian verbringen wunderbare Tage in Rom. Auf Grund der räumlichen Distanz bleibt den beiden danach nur der schriftliche Kontakt. Zunächst durch Briefe, dann Mails und SMS. Durch das Schreiben offenbaren sich die beiden auf eine Art, die philosophischer nicht sein könnte.

Meine Meinung

Hanna und Sebastian ist ein höchst anspruchsvolles und philosophisches Debüt, welches mich teilweise an meine Grenzen gebracht hat. Ich habe mich selten so schwer getan ein Buch bis zu Ende zu lesen. Gerade auf den ersten Seiten wird man regelrecht erschlagen und so stellte ich mir schnell die Frage: welcher junge Mensch spricht denn so hochgestochen? Sprachlich ist das Buch auf höchstem Niveau, aber ich finde nicht, dass es authentisch für die jüngere Generation ist.

Es gab jedoch auch immer mal wieder Momente, die mich zu unterhalten wussten und die ich gerne gelesen habe. Dies trifft insbesondere auf den 2. Teil der Geschichte zu, der nun in Mail- und SMS- statt Briefform verfasst und leichter lesbar war. Im dritten Teil drifteten die Protagonisten wieder zu sehr ins philosophische ab und erschwerten den Lesegenuss. Das Ende hat mich dann ein wenig mit dem Buch versöhnt, weil es überraschend war und ich so nicht damit gerechnet hätte.

Die Protagonisten Hanna und Sebastian blieben mir leider bis zum Schluss fern, was vielleicht auch an ihrer Kommunikation miteinander zu tun hatte. Dieses hochgestochene ist einfach so gar nicht meins. Wenn ich jedoch einem ein wenig mehr Sympathie entgegen bringen konnte, dann wohl eher Sebastian.

Dennoch möchte ich dem Autor auch meinen Respekt aussprechen, da man so ein Buch auch erst mal schreiben muss, was ich mir nicht einfach vorstelle. Und auch wenn ich mich schwer damit getan habe, wünsche ich ihm doch ein Publikum, welches seine philosophischen Exkurse mag und diese auch genießen kann.

Fazit

Hanna und Sebastian darf man auf keinen Fall mit Büchern wie "Gut gegen Nordwind" vergleichen. Wenn auch thematisch ähnlich, so ist dieses Buch viel schwerer zu lesen und die Leichtigkeit von Leo und Emmi fehlt. Wer jedoch eine höchst anspruchsvolle und philosophische Lektüre mag, der wird hier voll auf seine Kosten kommen.