Rezension

Ein Briefroman, der meine Erwartungen leider nicht erfüllt hat

Hanna und Sebastian - Thomas Klugkist

Hanna und Sebastian
von Thomas Klugkist

Wie hatte ich mich auf diesen Roman gefreut! Mit der Erwartung hier in einen wunderbaren Briefroman a la "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer einzutauchen, habe ich mich in die Lektüre gestürzt. Zwar hatte ich schon geahnt, dass Thomas Klugkists Roman seinen Leser mehr abfordert als die doch eher seichte Liebesgeschichte Daniel Glattauer, aber was ich dann gelesen habe, hat mich doch erstmal kräftig vor den Kopf gestoßen. Nach 40 Seiten habe ich das Buch erstmal wieder ganz weit weg gepackt. Der Grund? Ich verstand anfangs nur Bahnhof! Thomas Klugkist lässt seine Protagonisten derart dichte, hoch intellektuelle, philosophische Briefe schreiben, die für meinen Geschmack fernab jeglicher Realität sind. Nachdem ich mich nach 3 Wochen wieder an den Roman gewagt habe und den ersten Teil der Geschichte überwunden hatte, wurde es besser. Der zweite und dritte Teil hat mir definitv am besten gefallen, da dort die meiste Handlung und damit auch Spannung im Leben beider geschildert wird. Hanna und Sebastian schreiben sich hauptsächlich über ihre jeweilige (Liebes-)Beziehung mit dem Partner, über ihren Familien, Alltägliches wie ihre Arbeit, über aktuelle Politik und auch sonstige aktuelle Ereignisse, wie z.B. die Fußball-WM 2006 finden in ihren Briefen (und später auch E-Mails und SMS) Beachtung. Dass der Autor solchen Ereignissen auch Raum einräumt und die Entwicklung der modernen Medien nicht außer Acht lässt, hat mir gut gefallen. Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten wird zwar von beiden immer mal wieder thematisiert, vor allem im letzten Teil des Briefromans, aber insgesamt spielt sie meines Erachtens keine übergeordnete Rolle und das finde ich schade. Insgesamt hat mich der Verlauf ihrer Beziehung einfach nicht berührt, geschweige denn gefesselt. Oftmals habe ich ein, zwei Seiten, in denen für meinen Geschmack zu viel Absurdes philosophiert wurde, übersprungen. Deshalb kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben und die gibt es vor allem für Thomas Klugkists außerordentliche sprachliche Leistung und die Vielfalt seiner Themen.  

Kommentare

Stefanie1205 kommentierte am 28. Februar 2014 um 23:10

Da bin ich ganz deiner Meinung!!!

LG Steffi