Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Dead Beautiful - Deine Seele in mir - Yvonne Woon

Dead Beautiful - Deine Seele in mir
von Yvonne Woon

Bewertet mit 3 Sternen

Romantasy

 

 

  Der Roman wirkt wie "am Reissbrett" entworfen, als habe die Autorin partout einen Romantikbestseller landen wollen, denn die romantischen Szenen wirkten doch sehr placiert und kalkuliert,leider!

 

Zum Inhalt: Renees Leben ändert sich schlagartig, als sie ihre toten Eltern im Wald findet .Noch dazu haben die Leichen Mull im Mund und sie sind mit Münzen übersät. Fortan erhält Renees ungeliebter Grossvater das Sorgerecht.

Mit seinem Butler(!) zieht er in das Haus ihrer Eltern ein und beschliesst sodann, dass Renee auf das Internat "Gottfried" (sic!) gehen möge. Kalifornien muss das Mädchen verlassen, um fortan (humanistische) Bildung in Maine zu erlangen.

Nach der Lektüre des ersten Kapitels hatte ich das Gefühl,ähnliche Romane schon zur Genüge gelesen zu haben. Internatsroman meets Fantasy - wer kennt nicht "Harry Potter" oder auch den Vampirroman "Twilight"? Meines Erachtens wandelt die Autorin von "Dead Beautiful" auf ausgetretenen Pfaden., auch wenn es nicht um die üblichen Fantasygestalten geht.Außerdem: "Dante" ist ein dermassen strapazierter Protagonistenname. Muss es immer "Dante" sein? Zu allem Überfluss werden Dante & Renee Laborpartner - an welchen Bestseller erinnert uns das nur ? :-)

Sprachlich gesehen ist der Roman äusserst simpel gehalten - die deutsche Übersetzung hält sich wohl an das Original; ich bezweifle jedoch , dass Renees Schwarm Wes Kapitän einer - Zitat - "Fußballmannschaft" ist. Es wird sich wohl eher um American Football handeln. Stellenweise wirkt die Übersetzung auch arg flapsig, was mit dem Inhalt kollidiert, welcher eine elitäre Welt evozieren soll: "Meine Erinnerungen waren (...) versaut". Zwar wartet die Autorin mit vielen Elementen auf, die eine elitäre Internatswelt beschreiben sollen, doch dies wirkt nicht wirklich stimmig bzw. gewollt. Technisch- stilistisch steckt das Ganze ebenfalls noch in den Kinderschuhen : Die Autorin scheitert meines Erachtens bei ihren Spannungsaufbau, vor allem, als die Protagonistin versucht, einen Kausalzusammenhang (Todesfälle) herzustellen. Zu transparent! Als spannend empfand ich dies jedenfalls nicht! Vor allem in der 2. Hälfte wird der Roman langatmig und langweilig, Straffung wäre gut gewesen. Alles in allem wirkt der Roman sehr konstruiert - vermeintlich alle Zutaten für einen Bestseller sind dabei; Die Figuren bleiben jedoch flach und es kommt zu keiner mitreissenden Atmosphäre!

 

Der Roman scheint kein All-Age- Roman zu sein; Teenager sind wohl die Zielgruppe. Wer also zu dieser Zielgruppe gehört und einen romantischen Fantasythriller lesen möchte, kann mit dem Roman nichts falsch machen, da die Autorin noch die Kurve zu einem eigenständigen Werk trotz bekannten Elementen  kriegt. "Twilight" von Meyer und "Die geheime Geschichte"  von Donna Tartt könnten mögliche Inspirationsquellen der jungen Autorin gewesen sein, vielleicht auch "Meridian" von Kizer.

Fazit: 3 Sterne.