Rezension

Hautkunstwerk

Dein ist die Rache - David Mark

Dein ist die Rache
von David Mark

Bewertet mit 3.5 Sternen

In Hull geht es hoch her, die Drogenszene scheint aufgemischt zu werden. Verschiedene vietnamesisch-stämmige Cannabis-Bauern werden bedroht und zum Teil gefoltert. Auch das Nachtleben in der heruntergekommen alten Fischerstadt hat einiges zu bieten. Dating-web-sites, düstere Parkplätze, an denen Wünsche erfüllt werden, ein Swinger-Club. Detective Sergeant Aector McAvoy ermittelt an allen Fronten. Daheim fehlt ihm ebenfalls die Ruhe, obwohl er mit seiner Frau und den beiden Kindern sehr glücklich ist. Die Kleine allerdings ist manchmal sehr unruhig. Als McAvoy zufällig ein Handy findet, ist seine Neugier geweckt. Er findet heraus, wer der Besitzer war und er glaubt nicht, dass dieser sich selbst umgebracht hat.

 

Etwas ungelenk wirkt der über 1,90 große Ermittler, unbeholfen manchmal, aber immer bleibt er am Ball. Auch wenn einmal etwas schief geht, sowohl im familiären Zusammenleben als auch an der Arbeitsstelle, hält McAvoy die Spur. Und so forscht er beinahe schon heimlich nach, was an dem Tag als der junge Simon sich vermeintlich umgebracht hat, gesehen sein könnte. Nebenbei fast kommt er dabei auch mit der Drogensache in Berührung, die ihm näher ist als ihm lieb sein kann. 

 

Die Reihe um DS Aector McAvoy besteht inzwischen aus fünf Bänden. Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um den zweiten Teil. Schon zu Beginn der Lektüre kann es vorkommen, dass einem das Setting seltsam bekannt scheint. Dann könnte es eine Erleichterung bedeuten, wenn man feststellt, dass dieser Roman bereits beim Erscheinen mittels einer Leseprobe intensiver vorgestellt wurde. Der Charakter des DS McAvoy mag einem beim Lesen etwas unrund oder gewollt schüchtern, irgendwie konstruiert erscheinen und auch der Fall bietet nach einem geheimnisvollen Ansatz, der überlegen lässt, was nur hinter diesen gemeinen Verbrechen stecken mag, eine eher unspektakuläre Lösung. Trotzdem bietet der Roman einen spannenden Einblick in eine nordenglische Stadt, die vielleicht schon bessere Tage gesehen hat, die sich möglicherweise wieder berappelt.