Rezension

Hilfe für die Kinder

Wie ein Stern in mondloser Nacht -

Wie ein Stern in mondloser Nacht
von Marie Sand

Bewertet mit 4 Sternen

Henni erlebt in den 50ern in Berlin, wie die Spaltung zwischen arm und reich immer größer wird. Als Hebamme möchte sie den verzweifelten Müttern helfen, die ihre Kinder aussetzen oder sogar töten. Der Arzt Ed, ihre große Liebe, versteht sie in dieser Hinsicht nicht und so stellt Henni eine Kiste in ihren Hinterhof, in der bald das erste Findelkind liegt.

Mir hat der Schreibstil des Buches sehr gut gefallen und man konnte es toll lesen. Die Charaktere sind toll geschrieben, obwohl ich immer Henni lieber mag als Ed. Bei Ed merkt man einfach, das er durch seine Erziehung sehr weit von den normalen Menschen entfernt ist und sie nicht wirklich versteht. Henni hingegen ist in Armut aufgewachsen und findet für sich einen Weg verzweifelten Frauen und ihren Kindern zu helfen. Wie die Journalistin Liv im Jahr 2000 mit der Handlung zusammenhängt, weiß man am Anfang nicht, ahnt aber nach und nach, wie sie sich in die Geschichte einfügt. Zusammengenommen geben die Erzählstränge eine tolle Geschichte ab, wobei ich mir vom Ende vielleicht etwas mehr erwartet hätte. Es ist eine anrührende Geschichte und man kann nur hoffen, das es auch in der Zukunft starke Frauen wie Henni in dieser Geschichte geben wird.

Die Babyklappe.