Rezension

Historischer Roman trifft auf Märchen

Kindsräuber - Nora Bendzko

Kindsräuber
von Nora Bendzko

Inhalt:

Prag, zur Zeit des 30jährigen Krieges. Alene kann die Geister der Toten sehen. Ein Geist mit dem Namen „Rumpelstilzchen“ sucht die Stadt heim. Immer wenn er erscheint, verschwindet ein Kind. Als Alene schwanger ist, sieht auch sie das Rumpelstilzchen und hat Angst, ihr Kind zu verlieren. In dieser Zeit tritt ihr Kindheitsfreund, Patrik Emil, wieder in ihr Leben. Alene fragt sich, warum er sie zum Königspaar bringen will. Sie muss Antworten finden und hat genau drei Tage, denn in drei Tagen hat Rumpelstilzchen ihren Tod vorhergesagt.

Meinung:

Mich hat die Mischung zwischen historischen Roman und Märchen neugierig gemacht und fand die Idee ziemlich gut. Nach den ersten Seiten hat mich dieses Buch auch gleich in den Bann gezogen. Der Schreibstil ist locker, flüssig und sehr angenehm. Die damalige Zeit wird sehr bildlich wiedergegeben. Hier werden auch wahre Persönlichkeiten erwähnt, was die Geschichte sehr authentisch wirken lässt. Alene hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Vater. Beide haben es während des Krieges nicht leicht und oft nicht genug zum Überleben, aber sie kämpfen sich irgendwie durch. Alene ist ein sehr starker Charakter, der mir sehr sympathisch war. Genauso erging es mir mit Patrik. Seine Art hat mich einfach angesprochen. Die Spannung ist bereits im Prolog vorhanden und lässt auch bis zum Schluss nicht nach. Ich konnte das Buch fast nicht aus den Händen legen und wollte wissen, wie es weitergeht. Rumpelstilzchen und die Geister werden realistisch dargestellt und verleihen der Story einen gruseligen Touch. Man rätselt mit, was es mit dem Rumpelstilzchen auf sich hat und das Ende war für mich dann doch etwas überraschend.

Ein gelungenes Buch, was mir sehr gefallen hat. Ich kann es nur weiterempfehlen.