Rezension

Hochaktuell

Die Diplomatin -

Die Diplomatin
von Lucy Fricke

Bewertet mit 5 Sternen

Lucy Fricke entführt uns in die Welt der Diplomatie, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Ein Romanthema, dass in diesen hochpolitischen Zeiten, nicht unproblematisch daher kommt und trotzdem sehr unterhaltsam ist.

Fred, eine deutsche Diplomatin, schon lange im Job und immer noch sehr engagiert. Wir steigen ein in Montevideo, am 3. Oktober. Dort ist sie Botschafterin, arbeitet also für die deutsche Regierung.

Sie hat kein Fable für die stumpfsinnigen Repräsentationspflichten.

Durch unvorhersehbare Ereignisse , stößt sie in Montevideo, wenn auch unverschuldet, an ihre Grenzen. Aus Smalltalk wird eine Krisensituation, die ihr alles abverlangt.

In der Folge landet sie als Konsulin in Istanbul. Obwohl ja immer noch diplomatisch tätig, sind ihre Aufgabengebiete jetzt die Anliegen der deutschen Bürger.

Hier trifft sie die Wucht der Politik. Menschen verschwinden, werden verhaftet, Urteile erfolgen willkürlich.

Hier verliert sie im Zuge der Ereignisse den Glauben an die Diplomatie und reagiert in Krisensituationen anders als erwartet und erlaubt.

Lucy Fricke schildert dies alles aus der Sicht ihrer Protagonistin auf eine leichte, teils ironische Art, aber immer dem Ernst der Situationen angemessen.

Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten und nehmen uns auf eindringliche Art und Weise mit in die Entwicklung der Gefühlswelt von Fred.

Die begleitenden Charaktere bleiben in der Geschichte eher im Hintergrund.

Das Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich es innerhalb von 2 Tagen gelesen habe. Ich hätte gerne noch mehr erfahren. Aber es vermittelt auch so ein einen Eindruck von der Arbeit einer Diplomatin in aktuellen politischen Situationen.

So wie das Buch begonnen hat, am 3. Oktober, so endet es auch wieder, am 3. Oktober.