Rezension

Hyperlinks

Wellness -

Wellness
von Nathan Hill

Ich bin am Ende des Buches etwas erschlagen jedoch auch glücklich Elizabeth und Jack durch die 700 Seiten gefolgt zu sein.

Der Roman handelt von einer Ehe, die vielleicht auf falschen Vorstellungen basiert, aber doch irgendwie genau so zu sein scheint, wie sie sein soll. Dabei könnten Elizabeth und Jack nicht unterschiedlicher sein, dabei jedoch irgendwie gleich. Jack stammt vom Land aus einer Farmer Familie und hütet ein Geheimnis, vor dem er sich in Chicago zu lösen versucht. Er erfindet sich dort neu, wird zum Künstler und findet seine große Liebe Elizabeth. Elizabeth stammt aus reichen Verhältnissen und läuft auch nach Chicago weg, um sich dort von ihrem tyrannischen Vater zu entfernen. Sie arbeitet in der akademischen Welt und begleitet Placebo-Studien zu verschiedenen Bereichen des Lebens.

Innerhalb der Geschichte zwischen Elizabeth und Jack schweifen wir immer wieder ab, eine Technik die unserem Computerzeitalter entspringt und mit den Hyperlinks gleichzusetzen ist. Es erscheint fast so als wäre manchmal aus einem Kapitel ein Wort entnommen, dessen Ursprung wir weiter verfolgen. Manchmal bezieht es sich auf Elizabeths Kindheit, manchmal auf Jacks. Häufig werden psychologische Studien dazu beschrieben oder neue gesellschaftliche Entwicklungen. Hier wird der Roman auch zeitweise langatmig und sehr ausschweifend. Da ich jedoch auch beruflich mit Psychologie zu tun habe, gefiel mir die nüchterne und detaillierte Beschreibungsart recht gut. Dennoch erinnert sie eher an ein Sachbuch als an einen Roman.

Insgesamt führen jedoch alle Nebengeschichten immer wieder zu unseren zwei Hauptprotagonisten zurück und der großen Fragen: Was ist Liebe? Was macht einen selbst aus? Was bedeutet für einen Beständigkeit?
Ich habe diese Dinge sehr gerne erforscht und bin vor allem mit dem letzten Kapitel versöhnlich aus diesem Buch gegangen.