Rezension

Interessant, einfach und stark

Die Farbe von Milch - Nell Leyshon

Die Farbe von Milch
von Nell Leyshon

. England um 1830. Die Kleinbauerntochter Mary muß schwer arbeiten auf dem Hof ihrer Eltern. Das fällt ihr garnicht leicht, denn sie hat ein verkrüppeltes Bein. Ihre drei Schwestern schieben zusätzlich noch viel auf sie ab. Von ihrem Vater wird sie geprügelt. Das Ganze macht ihr aber nicht soviel aus. Sie hat ihre eigene Meinung, die sie egal ob es passt oder nicht jederzeit äußert, Sie versucht ihr Leben positiv zu sehen, ist lernbegierig, vorlaut und scharfsinnig.

Eines Tages wird sie vom Vater zum Pfarrer geschickt, sie soll dort als Hausmädchen arbeiten. Jetzt ändert sich ihr Leben, obwohl sich Mary zuerst garnicht wohlfühlt. Die Pflege der kranken Pfarrersfrau macht sie sehr gerne. Im Pfarrhaus wird sie auf Grund ihres einfachen natürlichen Wesens sehr gemocht. Sie lernt auch fleißig dazu, zum Beispiel, was ein Laken ist und wie man die Herrschaft richtig bedient. Leider stirbt die Pfarrersfrau. Der Pfarrer bietet ihr an, ihr Schreiben und Lesen beizubringen und verlangt von ihr eine Gegenleistung. Als sie alle Buchstaben lesen und schreiben kann, will sie aufhören. Dann fängt das Drama an! Viele Fragen! Welche Gegenleistung verlangt der Pfarrer? Welches Drama passiert? Warum geht sie nicht einfach?

Das Buch spaltet den Leser. Der Schreibstil ist sehr einfach, fast ohne Interpunktion. Es gibt viele Und. Die Geschichte wird von Mary selbst geschrieben, sehr eindringlich! Zu Anfang möchte man fast aufhören. Weiterlesen lohnt sich auf jeden Fall. Mary ist ein ganz starkes Mädchen, die immer fest bei ihrer Meinung bleibt, auch wenn es schlimm kommt. Durch die authentische Erzählung lebt und leidet man direkt mit.

Eine Leseempfehlung!