Rezension

Interessantes Thema und spannende Umsetzung

Brennen muss die Hexe - Sven Koch

Brennen muss die Hexe
von Sven Koch

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Mal hat es Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron mit einem besonders perfiden Killer zu tun, der seine weiblichen und noch lebendigen Opfer auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrennt, nachdem er sie mit mittelalterlichen Methoden grausam gefoltert hat. Am Tatort hinterlässt er stets eine kurze Botschaft: “Für immer. A.G.”.
Schnell wird die Soko “Flammenhimmel” gebildet, um ein Blutbad in der bevorstehenden Walpurgisnacht mit allen Mitteln zu verhindern.

Noch während die Ermittlungen zum ersten Opfer laufen, wird bereits ein Zweites gefunden. Schnell wird klar, dass beide Damen Anhänger des Wicca-Kultes sind, einer wiederbelebten Naturreligion, deren Anhänger sich selbst gerne als Hexen bezeichnen.

Der Täter, der die Welt von den bösen Hexen befreien will, agiert zunächst unerkannt weiter, doch gerade Alex von Stietencron stellt wieder ihr Gespür unter Beweis und kommt ihm näher, als ihr lieb ist.

Die Geschichte ist gut recherchiert. Sven Koch zeigt im Anhang, der ein Interview enthält, Parallelen zu seinem Heimatstädtchen Lemgo auf. Gerade die mittelalterlichen Foltermethoden fand ich abstoßend und faszinierend zugleich. Nichts für schwache Nerven, vor allem, wenn man sich auch noch alles bildlich vorstellt… Da fragt man sich, wie grausam die Menschen damals gefoltet wurden, um Informationen oder ein absurdes Geständnis aus Ihnen herauszupressen. Und was tun Menschen anderen Menschen überhaupt an? Und warum? Aus Machtgier? Ideellen Vorstellungen?

Es geraten diversen mögliche Täter ins Visier der Polizei. Dem Leser werden häppchenweise neue Informationen dargebracht, doch nie zuviel, um den Täter zu entlarven. Dieser bleibt bis kurz vor Ende im Verborgenen.

Nachdem ich den ersten Teil "Der Pupurdrache"  um die Kriminalpsychologin Alexandra Gräfin von Stietencron bereits regelrecht verschlungen habe, stand außer Frage den zweiten Teil zu lesen.

Sven Koch gelingt es nahezu mühelos die Spannung aufzubauen und dann in einem wahren Sturm auf den Leser loszulassen.