Rezension

Interessantes Thema zum Widerstand von Jugendlichen gegen NS-Staat

Edelweißpiraten - Dirk Reinhardt

Edelweißpiraten
von Dirk Reinhardt

Bewertet mit 5 Sternen

Der Jugendliche Daniel trifft bei dem Grab seines kürzlich verstorbenen Großvaters den alten Mann Gerlach, mit dem er sich anfreundet und der ihm ein Tagebuch gibt, welches seine Erlebnisse als Jugendlicher bei den Edelweißpiraten, einer Jugendorganisation, die im Verlauf des zweiten Weltkriegs immer mehr in den Widerstand zu HJ, SS und Gestapo gerät, schildert.

Das Tagebuch ist zwar fiktiv, aber die Fakten und Geschehenisse sind gut recherchiert und somit ist das Buch, obwohl es ein Roman ist, ein wichtiges Zeitzeugnis über das Leben im Dritten Reich und besonders über die Leute, die gegen das Regime waren, weil sie erkannten, wie unmenschlich, brutal und lebensverachtend ist.

So sind auch die Geschehenisse im Buch nichts für Zartbesaitete. Gerlach und seine Freunde geraten in Schlägereien mit der HJ, werden von der SS gejagt, von der Gestapo verhaftet und gefoltert. Es zeigt sehr deutlich, was einem blühte, wenn man gegen die Nazis aufbegehrte und man versteht auch dadurch besser, warum so wenige Leute im Widerstand waren. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass Widerstand nicht von Bildung oder Stand abhängig ist, wie es sonst in den Medien dargestellt wird (siehe Weiße Rose und Stauffenberg-Attentat).

Ein sehr wichtiges Buch! Sehr zu empfehlen.