Rezension

Kitsch, stereotype Charaktere und Pseudoweisheiten

Für immer in deinem Herzen
von Viola Shipman

Bewertet mit 2 Sternen

Drei Frauen. Drei Generationen: Lolly, Arden und Lauren. Und ein Bettelarmband der verbindet.
Arden lebt mit ihrer Tochter Lauren in Chicago. Beide führen ein Leben, welches sie so nie wollten. Arden arbeitet bei einem Starmagazin, obwohl sie lieber Autorin wäre. Lauren studiert Wirtschaft, obwohl sie sich lieber ihrer Kunst widmen möchte. Nachdem Lolly (Ardens Mutter und Laurens Großmutter) ihnen einen Brief mit jeweils einem Bettelarmbandanhänger zukommen lässt, beschließen beide sich eine Auszeit zu nehmen und ihre nächste Verwandte Lolly zu besuchen. Wie sich herausstellt war dies genau die richtige Entscheidung, denn Lolly braucht ihre Familie mehr denn je. Was sie aber noch nicht wissen: Auch sie brauchen Lolly mehr denn je!

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten. Außer, dass leider nicht sooo viel passiert. Zuerst wird noch viel über die Geschichte und die Vergangenheit aus der Familie berichtet, was mir zu Beginn wirklich gut gefiel. Aber mit der Zeit fand ich die Geschichten zunehmend trivial und langweilig. Auch in der Gegenwart passiert nicht wirklich was. Außer natürlich die obligatorische Liebesgeschichte, die sich da anbandelte. Nichts was mich begeistern oder gar unterhalten konnte.

Desweiteren haben mich die Charaktere gestört. Ja, dies ist ein leichter Frauenroman. Da gehören auch stereotype Figuren dazu. Viel Tiefe darf man bei den Charakteren leider nicht erwarten. Besonders Lolly fiel mir eher negativ auf. Auf mich wirkte sie zu überzeichnet und für mich nicht greifbar. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten mir diese Person vorzustellen. Sie wirkte meiner Meinung nach nicht wirklich authentisch und sehr speziell. Dabei mag ich ja verrückte und skurrile Charaktere. Aber hier hatte ich den Eindruck, dass die Autorin auf Teufel komm raus einen verrückten Charakter zu erstellen, den auch ja alle sympathisch finden sollen. Bei mir hat das nicht funktioniert.
Hinzu kommt noch Mr. Perfect, der Loverboy in der Geschichte. Natürlich ist er perfekt und es gibt wirklich nichts an ihm aus zu setzen, so eine richtige Mary Sue in männlich. Einfach nur ätzend.

Schön fand ich tatsächlich die Idee mit dem Bettelarmband. In jedem Abschnitt kommt ein Anhänger vor, wie zum Beispiel der Seetaucher, die Nähmaschine, die Eistüte usw, dem man sich besonders widmet und deren Bedeutung und deren Geschichte erzählt werden.

Ansonsten war das Buch recht spirituell gehalten. Es ist quasi überladen mit sogenannten Lebensweisheiten. Das war mir einfach too much. Vieles davon wirkte auf mich wie Pseudoweisheiten, Phrasen die eigentlich jeder kennt und die aneinander gereiht wurden. Das Ganze wurde dann noch mit einer gehörigen Portion Kitsch garniert und fertig ist der perfekte Frauenroman. Leider nichts für mich.