Rezension

Kontrollverlust

Seelen unter dem Eis - Astrid Korten

Seelen unter dem Eis
von Astrid Korten

Tom führt eigentlich ein perfektes Leben, er leitet eine äußerst erfolgreiche Werbeagentur, kann sich jeden Luxus leisten und hat auch noch eine attraktive Frau an seiner Seite. Diese setzt ihn aber mit einem sehr stark ausgeprägten Kinderwunsch unter Druck, unter dem die Beziehung der Beiden leidet. Mehr durch einen Zufall wird Tom auf eine eigentlich völlig unscheinbare Studentin aufmerksam, die seine Vorlesungen besucht, welche er neuerdings auf der Suche nach neuen Herausforderungen an einer University abhält. Die junge Frau übt trotz ihrer eigentlich fehlenden Reize eine enorme Anziehungskraft auf Tom aus, der er sich kaum entziehen kann. Er lässt sich auf eine Affäre ein, die sein Leben völlig aus den Bahnen wirft...

Ich habe ja schon einige Thriller der Autorin Astrid Korten gelesen und wurde bisher noch nie enttäuscht. Ich bin mit sehr viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet, zumal es im Finale des Int. Write Movies Contest Los Angeles 2019 vertreten war. Bei "Seelen unter dem Eis" handelt es sich aus meiner Sicht um einen anspruchsvollen Thriller, der nicht von spektakulären Morden oder blutrünstigen Taten getragen wird, sondern mit einer knisternden und zugleich atmosphärischen Spannung zu überzeugen weiß. Astrid Korten erzählt die Geschichte in einem lebendigen und mitreißenden Schreibstil, der mich das Buch quasi nicht mehr aus der Hand legen ließ. Sie charakterisiert ihren Hauptprotagonisten Tom sehr interessant als einen erfolgreichen Unternehmer, der nach und nach die Kontrolle über sein sicher geglaubtes Leben verliert. Der Spannungsbogen wird über den ungewissen Verlauf dieses Kontrollverlustes und der daraus resultierenden Eskalation auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und mit einem unglaublich clever konzipierten und völlig überraschenden Plot im Finale hervorragend abgeschlossen.

Insgesamt ist der Thriller "Seelen unter dem Eis" eines meiner absoluten Lesehighlights in diesem Jahr. Das Buch hat mich mit seinem besonderen Aufbau und dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugt. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Kommentare

hobble kommentierte am 16. Dezember 2020 um 00:30

was fürs wunschregal