Rezension

Lasst Euch verzaubern vom Sommerwind

Sommerwind - Gabriella Engelmann

Sommerwind
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Eigentlich ist Felicitas ganz zufrieden mit ihrer derzeiten Lebenssituation. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Tim lebt sie in einer Wohngemeinst im schönen Hamburg und geht ihrem Job als Regie-Assistentin nach. Ihr nächstes Projekt führt sie für vier Wochen nach Föhr und als sie bei der Koffersuche auf dem Dachboden auf Liebesbriefe an einen Unbekannten stößt, deren Ursprung auf Föhr haben, freut sie sich doppelt auf den Inselaufhenthalt. Ob sie die geheimnisvolle A finden kann, die so wundervolle Zeilen an ihren geliebten Zugvogel schrieb? Doch kaum auf der Insel angekommen, treten die Briefe in den Hintergrund. Neue Bekanntschaften und ihre Arbeit halten sie in Atem. Als sie Frederick kennenlernt, muss sie sich der Frage stelle, ob sie doch wieder bereit ist, ihr Herz zu verschenken, dass ihr einst so hart gebrochen wurde.

Meine Meinung:
Gut, dass ich ein großer Fan der Autorin bin, muss ich ja nicht weiter erwähnen. Jeder, der meine Rezensionen verfolgt, wird das schon gemerkt haben. Jedoch muss ich immer wieder sagen, dass ich ihren Schreibstil auch unvergleichlich finde. Und so auch hier wieder. Ich bin ein Mensch, der die Berge liebt und die See überhaupt nicht. Doch Gabriella Engelmann schafft es mit ihren wundervollen Inselromanen immer mehr, mein Herz für diese rauh-herzliche Gegend zu öffnen, so dass das Fernweh immer größer wird.

Auch in Sommerwind schafft sie es mit einer leisen, eindringlichen und wundervoll liebevollen Beschreibung von Orten und Menschen, mich in eine andere Welt zu versetzen. Während ich über die Bräuche und Geister der Insel lese, versinke ich mehr und mehr in der Geschichte und bin immer wieder erstaunt, wenn mich etwas herausreißt, dass ich mich zu Hause in meinem Wohnzimmer befinde und nicht in einer kleinen schnuckeligen Pension auf der Insel Föhr ... gut, dass ich hier tatsächlich Möwen habe die kreischen, tut sein übriges zur Atmosphäre dazu ;)

"Die Sonne schien, und Möwen umkreisten die Fähre. Der sanfte Sommerwind schob watteweiße Wolken über den Himmel, die sich immer wieder auflösten, um sich neu zusammenzusetzen. Sich stetig verändernde Formationen, die ihre eigenen Geschichten erzählten."

Die Geschichte ist wieder eine dieser traumhaft schönen, die kein bisschen kitschig sind und die man zu gern verfilmt sehen würde. Gebrochene Herzen von Frauen, die trotzdem den Mut nicht verlieren und ihren Weg gehen, die verletzt sind aber dennoch ein großes Herz für ihre Umgebung haben und die nach und nach eine neue Welt für sich erkunden. Natürlich gibt es immer wieder Hindernisse und dennoch spielt auch der Glücksgott hier immer wieder eine bedeutende Rolle. Ich frage mich immer wieder, ob es an den Inseln liegt und ob ich auch so viel Glück dort finden würde, würde ich es jemals brauchen ... ich hoffe, mich in solchen Zeiten zurückzuerinnern und es zu testen :)

Sehr schön finde ich die kleinen Nebenerzählungen über die so typischen Inselgeister, kleinen hmm... Kobolden, die ihr Unwesen treiben, die sich jedoch leicht mit kleinen Bestechungen verführen lassen. Und auch die Menschen, die die Autorin hier zum Leben erweckt sind einfach nur wieder zauberhaft. Man möchte eigentlich nichts anderes, als loszufahren und sie wirklich kennenzulernen. Ganz besonders verzaubert hat mich Leevke, eine Inselbewohnerin, die schon bald zu Felicitas guter Freundin wird. Auch wenn ich wie Felicitas nicht wirklich was mit Eso anfangen kann, wirkt sie so authentisch, dass man gar nicht anzweifelt, was sie sagt. Es war einfach schön, auch mit ihr Zeit zu verbringen. Aber auch Tim und natürlich Felicitas selbst waren angenehme Charaktere, die man schnell ins Herz schloss und man hätte gern noch viel mehr Zeit mit ihnen verbracht.

Fazit:
Für ein paar Stunden abtauchen in den Zauber von Föhr. Sich verlieren in den wundervollen Beschreibungen der Autorin, die es immer wieder mit kleinen Worten schafft, ein Lächeln zu zaubern und deren Geschichten es nicht zulassen, dass man das Buch wieder aus der Hand liegt und einem ein bisschen Fernweh ins Herz zaubern ... man muss sie einfach lieben ...