Rezension

Lebensklug und lebensbejahend

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands - Salvatore Basile

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
von Salvatore Basile

Bewertet mit 5 Sternen

Einfach SCHÖN und dies gleich in mehrfacher Hinsicht ist der im März 2017 im Verlag Blanvalet veröffentlichte Buch "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands", der erste - und hoffentlich nicht letzte! - Roman des italienischen Drehbuchautors Salvatore Basile. Zwar ist im Titel das vor Jahren verlorene Tagebuch des kleinen Michele gemeint, doch ist der inzwischen 30-Jährige selbst auch verloren und allein in seinem Elternhaus zurückgeblieben, das seine kleine Welt ist. Das wahre Leben, vor dem er sich fürchtet, spielt sich woanders ab. Doch die Romanhandlung zeigt Michele und uns Lesern, dass das Leben trotz manchen Unglücks, das einem widerfahren kann, dennoch unglaublich lebens- und liebenswert sein kann. Man muss es nur erkennen und zulassen. Wer sich verliert, kann sich auch wieder finden. Der Autor versteht es ausgezeichnet, seine Figuren trotz ihrer Schwächen mit liebevollen Augen zu sehen und ebenso liebevoll zu beschreiben. "Die wundersame Reise ..." ist ein besinnliches, lebenskluges und -bejahendes Buch trotz der mancher dramatischer Wendungen der Handlung. So liebevoll wie des Autors Sicht auf das Leben trotz all seiner Verstrickungen, so liebevoll und formschön ist seine Sprache, wofür natürlich auch der Übersetzerin Elvira Bittner zu danken ist. Salvatore Basiles Buch, das sich sehr gut für eine Verfilmung eignen würde, macht Mut auf Leben und ist deshalb, aber auch wegen seiner Formulierungskunst unbedingt LESENSWERT. Für mich hatte Salvatore Basiles erster Roman in Inhalt und Schreibstil Ähnlichkeit mit den Büchern Hanns-Josef Ortheils und ist auch deshalb EMPFEHLENSWERT.