Rezension

Leider ganz anders als erwartet

Wir träumten jeden Sommer - Dagmara Dominczyk

Wir träumten jeden Sommer
von Dagmara Dominczyk

Bewertet mit 2.5 Sternen

In dem Buch geht es um die drei Freundinnen Anna, Kamila und Justyna. Es beginnt in der Gegenwart, im Jahre 2002. Die 3 jungen Frauen, gerade mal mitte 20, stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Alle stammen gebürtig aus Polen, doch Anna ist schon als Kind gemeinsam mit ihren Eltern nach Amerika ausgewandert. Danach verbrachte sie nur noch die Sommer in ihrer Heimat Kielce und mit ihren Freundinnen. Der Leser erfährt abwechselnd Details aus dem Leben der Frauen im Jahr 2002 und in der Vergangenheit. Dabei wird immer nacheinander aus der Sicht von Anna, Kamila und Justyna erzählt.
Teilweise war ich etwas schockiert von der Lebensweise der polnischen Mädchen. Es wird viel getrunken, geraucht und auch Sexualität spielt eine große Rolle. Die Sprache ist teils vulgär und abgebrüht.
Die Zeitsprünge und die Perspektivwechsel haben mir gut gefallen und so konnte man jede der 3 einzeln kennenlernen und teilweise ihre Handlungen nachvollziehen. Man kann über die Jahre hinweg deutlich die Entwicklung und das Reifen miterleben. Leider konnte ich mit keinem der Charaktere mitfühlen oder mich in irgendeiner Weise identifizieren.
In die Geschichte wurden viele polnische Begriffe eingebaut, welche zwar ein wenig polnische Stimmung aufkommen ließen, aber teilweise auch einfach nur störend waren und den Lesefluss unterbrachen, da sie nicht übersetzt waren. Meistens konnte man aber doch aus dem Zusammenhang herausfinden, was sie bedeuteten.
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Ich habe mir unter dem Cover und der Beschreibung eine schöne Frauen-Sommer-Geschichte vorgestellt, aber so war es überhaupt nicht.
Es herrscht die ganze Zeit eine düstere und aussichtslose Stimmung.
Das Ende hat mich dann doch noch ein wenig versöhnlich gestimmt.