Rezension

Über das Leben. So wie es ist.

Wir träumten jeden Sommer - Dagmara Dominczyk

Wir träumten jeden Sommer
von Dagmara Dominczyk

Bewertet mit 2.5 Sternen

Als die New Yorkerin Anna mit polnischen Wurzeln im Jahr 1989 nach über sechs Jahren über den Sommer wieder in ihre Heimat zurückkehrt, lernt sie die frühreife und laute Justyna kennen und die beiden werden schnell Freundinnen. Nach diesem ersten Sommer stößt auch die eher ruhige Kamila zu den beiden dazu. Kamila und Justyna können sich eigentlich nicht leiden, finden durch die gemeinsame Freundin dann aber doch zueinander. Ab da verbringen die Mädchen jeden Sommer gemeinsam. Doch der Ernst des Lebens und erste Schicksalsschläge holen die Freundinnen bald ein.

Die Geschichte um die drei Frauen beginnt 2002, dem Jahr, in dem die Frauen endlich wieder zueinander finden. Doch jede mit ihrem eigenen Schicksal kämpft. Annas Beziehung zu ihrem Freund ist am Ende, die Schauspielkarriere vorbei und der Vater droht ständig mit Selbstmord. Kamila flüchtet aus Polen, weil ihr Mann homosexuell ist und sie seit drei Jahren mit einem gemeinsame Freund betrügt. Und Justynas Mann wurde vom Freund ihrer Schweszer erstochen.

In "Wir träumten jeden Sommer" wechseln sich die Kapitel aus dem Jahr 2002 mit Kapiteln bestehend aus Rückblenden von 1989 bis 1998 ab. Dadurch kann der Leser mehr und mehr die Beweggründe der einzelnen Frauen nachvollziehen und versteht, wie es zur Entfremdung kommen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und klar zu lesen, dabei aber auch sehr derb. Alles wird beim Name genannt, was ich aber eine wunderbare Abwechslung zu anderen Büchern fand.
Während des gesamten Buches konnte ich mich in die einzelnen Figuren nicht richtig einfühlen. Ich habe mich eher wie eine stille Beobachterin gefühlt, die sieht wie das Leben bei den Dreien läuft. Dass das Leben eben ist was es ist und man damit nicht alleine steht.

Insgesamt ein Buch, dass kein typischer Sommerroman ist, was man wegen des Covers vermuten könnte. Wohl aber ein schlichter und ungewöhnlicher Roman über das Leben.
Ich fand es schön einmal ein Buch zu lesen, dass einfach das Leben wiederspiegel, so wie es ist, ohne Schnörkel, mit seinen Höhen und Tiefen, in dem am Ende nicht unbedingt alles gut wird.