Rezension

Lorettas vierter Fall

Wenn der Postmann nicht mal klingelt - Lotte Minck

Wenn der Postmann nicht mal klingelt
von Lotte Minck

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Ehe sie in winterlichen Trübsinn verfallen kann, weil Mitbewohnerin Diana zum Liebsten gezogen ist, schneit Loretta Luchs eine aufregende Ablenkung ins Haus: Sie soll Theaterdiva Emily Eichberger für die Rolle einer Sexhotline-Mitarbeiterin in einem Film coachen. Als die Schauspielerin immer wieder von einem anonymen Anrufer bedroht wird, entsteht bei Loretta der Verdacht, dass ein Todesfall in Emilys Umfeld vielleicht doch keine natürliche Ursache hatte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, versammelt Loretta die bewährte Einsatztruppe um sich - verstärkt durch einen Fernsehkommissar und Emilys Bruder Pascal, der es Loretta im Übrigen schwermacht, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

== Leseeindrücke: ==

Nach "Radieschen von unten", "Einer gibt den Löffel ab" und "An der Mordseeküste" ist "Wenn der Postmann zweimal klingelt" nun die vierte Krimödie aus der Feder der Autorin Lotte Minsk rund um Loretta Luchs und den ihrigen.

Diese Krimödie - eine Mischung aus Krimi und Komödie - ist in der 1. Person verfasst und in dieser eben Loretta Luchs die Hauptrolle spielt. Loretta, die ja bereits die anderen Fälle der oben erwähnten Romane hervorragend gelöst hat, wird auch hier zwangsläufig und naturell bedingt wieder in einen Mordfall mit hineingezogen.

In dieser Handlung soll Loretta die Theaterdiva Emily Eichberger, die Lorettas Leben verfilmen soll, für eben diese Filmrolle coachen. Die eigentlich recht sympathisch und ein wenig ängstlich wirkende Emily wird bald aber von einem Stalker (oder einer Stalkerin) heimgesucht und mit Drohungen eingeschüchtert. Hilfesuchend sucht Emily bei Loretta Zuflucht und Hilfe und stolpert alsbald über eine Leiche ….

Die Fälle der Loretta Luchs sind aber alle unabhängig voneinander verfasst, so dass sich zwar die Hauptperson Loretta immer wiederholt und auch ihr Kumpel der Ex-Ermittler Erwin Erwähnung findet, aber ansonsten spielen immer andere Personen eine tragende Rolle. Loretta stolpert in ihren Romanen immer irgendwie in kuriose Fälle, was ihr immer sehr gelegen kommt, weil sie ihr neugieriges kleines Näschen auch immer mit hineinstecken kann.

Was mich besonders fasziniert hat bei Lesen dieses Buches war, dass jedes Detail so beschrieben wird, dass man sich die Charaktere, die Umgebung, die Ruhrpott-Art und auch die Begebenheiten bildlich vorstellen kann.

Nach dem Lesen hatte ich fast den Eindruck, als ob ich die Verfilmung zu dem Buch gesehen hätte, weil alles so lebhaft  und lebendig beschrieben wurde, als wären alle darin vorkommenden Personen leibhaftig.

Das Buch ist sehr amüsant verfasst und man kommt sofort in die Geschichte rein. Natürlich rätselt man mit, wer denn die arme Emily bedroht und wer auch die erste Leiche verursacht hat, aber viel fesselnder als das Ermitteln ist Loretta mit ihrer schwarz-humorigen Art zuzuhören ähm …. zu lesen.

Aber alles, was wir wissen wollen, klärt sich dann schließlich auf den letzten Seiten dann noch auf, keine Frage bleibt mehr offen und ich war richtig traurig, als das Buch dann zu Ende gelesen war.

Fakt ist: Ich muss und ich werde mir alle Loretta Luchs Krimis besorgen müssen. Schon "An der Mordseeküste", auf den dieser Krimi ab und an zurückblicken lässt, war genial, der hier ist ebenso genial, wenn nicht noch genialer.

Die 29 angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf knapp 300 Seiten und haben mich köstlich amüsiert. Ein Lachanfall jagte den nächsten und  - ja ich muss mich outen: Ich bin ein Loretta Luchs-Fan.

Das Cover ist eines dieser Cover, das man sieht und sofort weiß: Dieses Buch wird der Knaller!

Selbstverständlich vergebe ich volle 5 Sternenzahl!

©esposa1969