Rezension

Mega unsympathische Protagonistin

Dich nehm ich - Eliza Kennedy

Dich nehm ich
von Eliza Kennedy

Kurz zum Inhalt

Lily Wilder, Anwältin, wird in 7 Tagen heiraten. Doch leider ist sie sich gar nicht sicher, ob sie das möchte oder nicht und ob sie es überhaupt kann, denn sie ist ein absolutes Luder. Ihr Verlobter Will ahnt nichts von ihren Seitensprüngen und Lily bekommt ein schlechtes Gewissen. Ihre Familie bestehend aus ihrer Mutter, Oma und ihren 2 Stiefmüttern versucht ihr die Hochzeit auszureden. Dazu kommt noch, dass Lily alleine in einem so gut wie verlorenen Fall eine Zeugenbefragung durchführen muss, von der ihre Karriere abhängt und nebenbei trifft sie auch noch auf ihre erste große Liebe.

 

Cover

Das Cover ist schon sehr kitschig gehalten, aber gerade dadurch ein Blickfang. Ich würde mir das Buch im Laden auf jeden Fall ansehen. 

 

 

Meine Meinung

Eigentlich lese ich hauptsächlich Fantasy, deshalb war "Dich nehm ich" für mich mal was anderes. Den Einstieg fand ich etwas holprig durch recht viele Charakter auf einmal, was mich am Anfang etwas verwirrt hat. Aber durch den einfachen, lockeren Schreibstil von Eliza Kennedy ging es danach gut weiter. Auch die vielen Dialoge gefallen mir gut. Allerdings finde ich Lily Wilder zu Anfang sehr unsympathisch und ich konnte mich auch nicht in ihre Lage versetzten. Mein erster Gedanke zu ihr war: Was für ein Luder! Und das zog sich das ganze Buch durch. Man merkt sehr schnell, dass Lily eine verkorkste Frau ist mit einer nicht weniger verkorksten Familie. Diese ist zwar nett und unterstützt sie auch, aber wirkliche Hilfen sind sie nicht. Ich fand den Aufbau des Buches mit den sieben Tagen gut, denn so wird eine gewisse Spannung zu Ende des Buches aufgebaut. Allerdings finde ich so ziemlich alle Teile der Geschichte um die Kanzlei und den Umweltprozess einfach langweilig und auch nicht wichtig für die Handlung. Lily wird mir im Laufe der Geschichte sympathischer, denn sie erlebt einige Höhen und Tiefen und sie verändert sich teilweise in ihren Einstellungen, sodass ich mit ihr mitfühlen konnte (Beispiel: Die fiese Schwiegermutter). Besonders spannend fand ich den Teil ihrer Vergangenheit, denn endlich wurde es mal spannend. Das Buch wird dominiert von "soll ich ihn heiraten oder lieber nicht?", "soll ich die Hochzeit absagen oder nein, ich sag die Hochzeit nicht ab". Ich fand das ganze Hin und Her echt nervig. Trotzdem gab es auch Stellen, bei denen ich lauthals lachen musste. Am Ende war ich ein wenig traurig, dass Will, die einzige Person, die ich wirklich nett fand, kein bisschen besser war als Lily. Außerdem hätte ich am Ende gerne doch noch die Hochzeit der beiden miterlebt. 

Fazit

Die Geschichte ist ein wenig abgedreht genauso wie ziemlich alle Charaktere und ich fand es wirklich schwer mich in die Hauptperson hinein zu versetzten und konnte somit nicht wirklich mit Lily leiden. Dennoch war das Buch unterhaltsam, auch wenn es recht uninteressante Stellen gab, die ich gerne übersprungen hätte.