Rezension

Mega - Zicke Bridget Duke

Zur Hölle mit Bridget - Paige Harbison

Darkiss - Zur Hölle mit Bridget
von Paige Harbison

Bewertet mit 4 Sternen

Die ersten Seiten des Buches "Zur Hölle mit Bridget" empfand ich als sehr verstörend, da ich Bridget als absolut widerlich, egoistisch und teilweise auch als richtig gemein empfand. Mega - Zicke trifft es auf den Punkt, obwohl ich den Titel als sehr hart empfinde und auch das Cover wenig ansprechend. Dennoch bewarb ich mich auf das Buch, da ich einfach zu neugierig darauf war, was sich hinter Klappentext, Cover und Titel verbirgt. Ich tauchte in Bridgets Welt ein und bin ehrlich gesagt froh, das ich sie nicht persönlich kenne, denn ich empfand ihren Charakter wie gesagt sehr verstörend. Bridget verletzt alle Menschen um sich herum und lebt davon, Menschen auszunutzen, anzupflaumen und niederzumachen. Es ist ihr scheinbar nicht bewusst, aber vielleicht ist es nötig sie mit der Nase darauf zu stoßen, wie sehr sie sich verändert hat. 
Diese Zwischenwelt in der sich urplötzlich befindet macht ihr deutlich, was für ein Mensch sie geworden ist. Natürlich muss man ihr zugute halten, das es immer ein schleichender Prozess ist und ihre innere Verwandlung auch Gründe hat. Ich möchte hier nicht in die Tiefe gehen, da ich sonst zuviel des Buches preisgeben würde. Im Prinzip ist Bridget ein ganz einsames Mädchen, was sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Ob es Sinn macht dabei die Menschen an denen ihr liegt, dauernd vor den Kopf zu stoßen? Für mich als stummer Leser ist vieles schon offensichtlich bevor es überhaupt dazu kommt, dass sich Bridget ihrer Vergangenheit stellen muss. 
Die Idee des Buches fand ich gelungen, denn letztendlich sind wir Menschen darauf angewiesen auf unsere Fehler und Oberflächlichkeiten hingewiesen zu werden. Du denkst du machst alles richtig und stößt anderen Menschen vor den Kopf ohne es dir bewusst zu sein. Bridget braucht die Holzhammermethode um umzudenken, denn ihr Egoismus und ihre eigene innere Einstellung braucht definitiv einen gewaltigen Dämpfer. 
Da "Zur Hölle mit Bridget" als Jugendbuch eingestuft wurde, ist die Schrift ein klein wenig größer und das Buch wirklich rasend schnell gelesen. Kaum begonnen, schon fast wieder beendet. Es fiel mir nicht schwer die Handlung zu verfolgen. Der Schreibstil ist locker und dem jugendlichen Leser angepasst. 
Manchmal braucht man einen erhobenen Zeigefinger, der einem verdeutlicht, dass das Leben so wie man es führt nicht hilfreich ist für die Menschen die mich umgeben, sondern schmerzhaft und tödlich für Beziehungen. Egoismus und ein verzerrtes Selbstbild machen unsympathisch und einsam.
Fazit:
 "Zur Hölle mit Bridget" konnte mich dadurch überzeugen, da Bridget den Mut findet für Veränderungen. Sie stellt sich ihren Fehlern. lernt aus ihnen und versucht sie zu beheben. Ihre Oberflächlichkeit und ihre eigene innere Ohnmacht tritt deutlich hervor und gibt dem Roman doch noch einen gewissen Tiefgang, den ich zuvor nicht erwartet hätte. Ich empfand Bridget als sehr abstoßend und hätte sie gemieden, wenn sie mir irgendwo in meinem Umfeld begegnet wäre. Solch eine Person kann keine Freundin sein, denn sie erscheint kalt wie ein Fisch und keinerlei Gefühle fähig. Da das Buch eine überraschend positive Wendung genommen hat, kann ich ganz klar eine Leseempfehlung aussprechen. Wäre die Handlung weiterhin so verlaufen wie am Anfang hätte ich kein gutes Wort für Bridget finden können, denn sie trug den Titel Mega - Zicke zurecht.