Rezension

tiefsinnig ~ gegenwärtig ~ emotional

Zur Hölle mit Bridget - Paige Harbison

Darkiss - Zur Hölle mit Bridget
von Paige Harbison

Bewertet mit 4 Sternen

Mit "Zur Hölle mit Bridget" schreibt Paige Harbison einen tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Jugendroman über das Thema "Mobbing". Täter und Opferperspektive werden authentisch vor Augen geführt, verpackt in einem jugendlichen Schreibstil und berührenden Emotionen. ~ tiefsinnig ~ gegenwärtig ~ emotional

Klappentext:
Was Bridget will, setzt sie durch. Immer. Zuhause macht sie ihrer Stiefmutter das Leben zur Hölle, in der Schule tanzen alle nach ihrer Pfeife. Bis eine Neue auf die Winchester Prep kommt: Anna Judge – Judge wie Richterin. Und mit Anna ändert sich alles: Die Lehrer fallen nicht mehr auf Bridgets Masche rein, ihr Fan-Club verkleinert sich blitzartig. Als eines Tages sich auch noch ihr Freund Liam abwendet, baut Bridget, total irritiert, einen katastrophalen Unfall! Sie ist nicht tot – aber auch nicht lebendig. Stattdessen ist sie in einer Schattenwelt gefangen, in der ihr Anna Judge zeigt, was für eine Mega-Zicke sie war. Bridget hat genau eine Chance, das zu ändern und ins Leben zurückzukehren. Oder für immer zu gehen. 

Zum Buch:
Auf den ersten Blick wirkt diese Gestaltung sehr sommerlich und frisch, durch die hellen und grellen Farben. Beim näheren Betrachten zeigt sich, dass es sich um ein ernstes Thema handeln könnte. Das Namensschild um den Zeh des Mädchens, symbolisiert den Tod. Der Titel ist ein Blickfang und macht neugierig. Das Wort "Bridget" ist geprägt und der i-Punkt zeigt einen kleinen Totenkopf. Eine sehr ansprechende Buchgestaltung, die das Interesse in mir geweckt hat.

Erster Satz:
"Ich trat das Gaspedal durch."

Meine Meinung:
Seit erscheinen im November 2014 steht "Zur Hölle mit Bridget" von Paige Harbison auf meiner Wunschliste und ich habe mich sehr gefreut, es im Rahmen einer Wanderbuchaktion lesen zu dürfen.

Bridget ist sehr besitzergreifend, ob zu Hause oder in der Schule, alle machen genau das, was sie gerne möchte. Dabei ist sie nicht gerade nett und geht mit ihren Mitmenschen sehr hart um. Als plötzlich Anna - eine neue Schülerin auftaucht, wendet sich das Blatt. Ihre Freunde und ihre Stiefmutter wenden sich von ihr ab. Keiner hört mehr auf sie und gehen eigene Wege. Als sich ihre Liebe Liam ebenfalls abwendet, bricht in Bridget alles zusammen und sie verwickelt sich selbst in einem Autounfall. Sie denkt Tod zu sein, doch das ist sie nicht. Sie beginnt ihre Fehler einzusehen und hofft in ihr Leben zurückzukehren.

Der Klappentext verrät im Grunde schon eine Menge, was mich nicht abgehalten hat, diese Geschichte zu lesen.
Das Buch beginnt mit einem sehr traurigen Einstieg - mit dem Autounfall von Bridget und anschließend das, was vor dem Unglück geschehen ist. Bis zur Hälfte des Buches dreht sich die Geschichte um das Geschehene und geht über in eine Reise in die Vergangenheit in Form eines Beobachters. Bridget wird vor Augen geführt, wie sie sich ihrer Familie und Freunden gegenüber verhalten hat.
Für mich hatte diese Story etwas von "Der Weihnachtsgeschichte", da diese einen ähnlichen Stil aufweist.

Der Schreibstil ist in der Ich-Perspektive von Bridget mit einem sehr jugendlichen Slang geschrieben und flüssig zu lesen. Der Text ist sehr groß gedruckt und die Erzählung liest sich sehr schnell durch.
In der zweiten Hälfte des Buches kommt es zu vielen Szenenwiederholungen, aufgrund der Rückblenden, was mir teilweise zu langatmig war. Eine kürzere Darstellung hätte mir hier besser gefallen.

Die Autorin spricht sehr ernste Themen, wie das Mobbing und der Essstörung Bulimie an, was mich sehr beeindruckt und nachdenklich gestimmt hat. Ich war sehr erschrocken über das Handeln der Protagonistin, was sehr authentisch und nicht übertrieben wirkte. Sehr berührt hat mich die Einsicht von Bridget und die Veranschaulichung der Emotionen der Charaktere.

Das Ende ließ mich mit zwei Fragen zurück, bei denen ich gerne eine Aufklärung bekommen hätte, um mit der Story völlig abschließen zu können. So lässt Paige Harbison mich ein wenig im Regen stehen. 

Dieses Buch sollte meiner Meinung nach in Schulklassen gelesen und besprochen werden, da Mobbing ein aktuelles Thema ist und diese Geschichte vor Augen führt, was die Betroffenen empfinden und für Schaden anrichten.

Fazit:
Mit "Zur Hölle mit Bridget" schreibt Paige Harbison einen tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Jugendroman über das Thema "Mobbing". Täter und Opferperspektive werden authentisch vor Augen geführt, verpackt in einem jugendlichen Schreibstil und berührenden Emotionen. ~ tiefsinnig ~ gegenwärtig ~ emotional