Rezension

Mein Name ist Freedom

Freedom's Child
von Jax Miller

Bewertet mit 4 Sternen

Freedom Oliver, deren wahrer Name Nessa Delaney ist, lebt in einem kleinen Städtchen im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes.
Sie hat ihren Mann, einen Polizisten, umgebracht und die Schuld ihrem Schwager in die Schuhe geschoben, der daraufhin für 18 Jahre in den Knast ging.
Sie selbst war, solange sie unter Mordverdacht stand, auch im Knast, brachte dort ihr zweites Kind zur Welt und gab, um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen, beide zur Adoption frei.
Nun hat ihr Schwager seine Strafe abgesessen und ist auf freiem Fuß. Er und seine Mutter planen Rache an Freedom, denn diese haben durch Beziehungen Freedom ausfindig gemacht, trotz Zeugenschutzprogramm.
Zeitgleich verschwindet auch Freedom's Tochter Rebekah und Freedom, die jahrelang nur ihre Kinder übers Internet beobachtet hat, erfährt erneut Mutterinstinkte und macht sich auf, um Rebekah zu finden...

Freedom ist eine Protagonistin, die man zu Beginn des Buches sehr schlecht einschätzen kann. Sie arbeitet in einer Kneipe, trinkt, sucht sich Männer fürs Bett, ohne genau hinzusehen und hat Selbstmordgedanken. Sie nimmt das Leben wie es kommt, flucht und führt derbe Sprüche.
Als jedoch ihre Tochter verschwunden ist, macht sie sich auf die Suche.
Obwohl der Leser schon vom Prolog her weiß, dass die Suche vergeblich sein wird, denn Rebekah ist tot, begleitet man Freedom gern auf ihren Weg und begegnet dabei der Wahrheit.

Viele Rückblicke und Erinnerungen an die Geschehnisse von vor 18 Jahren, als ihr Mann ums Leben kam und wie es dazu kam, runden das Komplettbild von Freedom und der Sippe der Delaneys ab.

Freedom hatte nie ein leichtes Leben, vor 18 Jahren in ihrer Ehe nicht und auch jetzt nicht. Das Einzige, was sie ein wenig aufrecht hielt, war die Liebe zu ihren Kindern Mason und Rebekah. Diese wuchsen in einer Pfarrerfamilie auf und Freedom wünschte ihnen von Herzen, dass sie es dort gut haben mögen.

Freedom ist eine harte Frau, die derbe Sprüche drauf hat und sich aus fast nichts macht. Aber sie ist auch eine Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat, man muss nur ganz genau hinsehen, um es zu finden. Ihre raue Schale bekommt ab und an Risse und man kann hinter die Fassade von Freedom blicken und erblickt dort eine Frau, die einem leid tut, die man in den Arm nehmen möchte. Aber sie ist auch eine Kämpfernatur und genau diese braucht sie auch, um sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen und ihre Kinder zu finden.

Die Autorin Jax Miller, deren Name eine Pseudonym ist, erzählt hier in ihrem Erstlingswerk eine Geschichte, die ihresgleichen sucht. Es ist eine große komplexe Geschichte, die den Leser gefangen nimmt und in eine Welt hineinkatapultiert, die böse und rau ist. Sie nimmt den Leser gefangen und lässt ihn nicht mehr los, bis man alles gelesen, alles erfahren hat.

Eine tolle Geschichte, die man sehr gern weiterempfiehlt.