Rezension

Milan und die Mären

Die Chroniken von Azuhr - Bernhard Hennen

Die Chroniken von Azuhr
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 4 Sternen

Seit sein Großvater einst eine ganze Stadt zum Tode verdammte, ist Milans Familie zwar respektiert, aber nicht überall gut gelitten. Dazu trägt auch sein Vater bei, der das ehrwürdige Amt eines Erzpriesters bekleidet. Genau das soll auch Milans Schicksal werden, doch der ist damit nicht glücklich. Als eine namenlose, rothaarige Schönheit in sein Leben tritt, regt sich in Milan erst recht der rebellische Geist. Als zusätzlich ein Krieg droht und geheimnisvolle Gestalten aus alten Mären gesichtet werden, steht Milans Leben endgültig Kopf.

Bernhard Hennen schreibt seit Jahren erfolgreich Fantasyromane, bisher hatte ich aber noch nichts vom Autor gelesen. Da sollte ich wohl einiges nachholen, denn dieser Reihenauftakt hat mir sehr gut gefallen. Die kleine Insel Cilia und die große Welt drumrum haben definitiv Potential für eine spannende und interessante Reise. Politische Verstrickungen gepaart mit Bedrohungen aus der magischen Welt, sorgen für Abwechslung und große Überraschungen. Gerade zu den Mären hätte ich mir allerdings oft etwas mehr Information und Hintergrundwissen gewünscht, kaum war eine Figur auf dem erzählerischen Tablett präsentiert worden, so war sie (meist) auch schon wieder verschwunden. Die Handlung lässt aber hoffen, dass sich das in den nächsten Bänden etwas ändert. Auch die menschlichen Figuren fand ich gut gelungen, manche mag man, manche nicht; die Tatsache, dass man keine klare Linie zwischen „gut“ und „böse“ ziehen kann, hat mir sehr gut gefallen, lässt sie doch Raum für viele Entwicklungen. Milan kann die Geschichte gut tragen und ich bin wirklich gespannt wie es mit ihm und Azuhr weitergehen mag.

Fazit: ein toller Reihenauftakt mit winzigen Schwächen, der aber dennoch Lust auf die weiteren Bände macht.