Rezension

Mischung aus expliziter Sprache, Sex und Kitsch

Always have -

Always have
von Claire Kingsley

Bewertet mit 3 Sternen

Kylie und Braxton kennen sich seit Kindertagen. Zusammen mit Braxtons Zwillingsschwester Selene sind sie beste Freunde. Um diese Freundschaft nicht zu gefährden, reden sich Braxton und Kylie ein, dass sie nichts für den jeweils anderen empfinden. Sie stolpern von Affäre zu Affäre, haben jede Menge bedeutungslosen Sex und bekommen den jeweils anderen doch nie aus dem Kopf.

Ich mag Geschichten, in denen es um die heimlichen Gefühle zum besten Freund geht. Denn die Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren ist die ganze Zeit spürbar. Auch hier konnte ich das Prickeln zwischen Kylie und Braxton wahrnehmen, sobald sie aufeinandertrafen. Doch das war auch schon das Beste an dem Hörbuch.

Die Figuren sind mir viel zu blass und oberflächlich geblieben. Die einzige Person, der ich Eigenschaften zuordnen konnte, war Selene. Das auch nur, weil ich sie oberflächlich, egozentrisch, launisch und nervig fand.

Bereits zu Beginn der Geschichte verwendet die Autorin explizite Sprache, um Männer und Frauen zu beschreiben. Das hat mich nicht wirklich gestört, jedoch befremdet. Passend dazu gibt es im Laufe des Buches immer wieder Sexszenen. Auch in diesen finden sich dann explizite Ausdrücke. Auf beides hätte ich gerne verzichtet, wenn es stattdessen ein paar aussagekräftige Szenen zwischen Kylie und Braxton gegeben hätte, die mir verdeutlicht hätten, dass die beiden füreinander bestimmt sind. So wirkte es auf mich, als würde sich ihre Beziehung hauptsächlich um Sex drehen.

Als Kontrast zu den Sexszenen gibt es immer wieder Szenen und Dialoge, die vor Kitsch geradezu überfließen. Beides passt für mich nicht sonderlich gut zusammen. Dazu kommt, dass Braxton immer wieder Dinge sagt oder tut, die mehr dem Wunsch der Autorin entsprechen als männliches Verhalten abbilden. Das führt dazu, dass die Geschichte unglaubwürdig wirkt und ich als Leserin bzw. Hörerin auf Distanz zu der Erzählung gehe.

Gefallen haben mir die beiden Sprecher. Besonders Kevin Kasper als Braxton hat mir super gefallen. Seiner Stimme könnte ich ewig zuhören, sowohl von der Stimmlage als auch von seiner Betonung. Und auch Ella Rifka als Kylie war für mich sehr angenehm. Sie hat eine angenehm tiefe Stimme und liest sehr gut.

Fazit: Kein Highlight. Dafür bleiben die Figuren zu blass. Zudem gibt es zu viel Sex und zu wenig glaubhafte Szenen.