Nettes (Hör)Buch für Zwischendurch
Bewertet mit 3 Sternen
Vorab der Hinweis, dass ich das Buch als Hörbuch gehört habe. Dieses Format hat mir überwiegend gefallen. Die Protagonisten Kylie und Braxton aus deren Sicht das Buch erzählt wird, werden jeweils von einem männlichen und einem weiblichen Sprecher übernommen. Diese Variante gefällt mir bei Hörbüchern mit wechselnder Erzählperspektive immer am besten. Leider hat es ein bisschen gedauert, bis ich mit der Sprecherin warm geworden bin. Sie war mir zu schnell, zu abgehackt und ließ irgendwie zu wenige Pausen für einen angenehmen Fluss. Das ist aber natürlich völlig individuell.
Braxton und Kylie sind beste Freunde seit dem Tod von Braxtons Eltern. Zusammen mit dessen Zwillingsschwester Celine bilden sie ein Dreiergespann, das durch dick und dünn geht. Beide empfinden schon sehr lange etwas füreinander, haben es aber der Freundschaft zu Liebe stets verleugnet. Die drei Hauptcharaktere haben mir gut gefallen, sie waren zwar nicht tiefgründig, aber durchaus authentisch dargestellt. Braxton war mir ein bisschen übertreiben als Aufreisser dargestellt, aber der Stereotyp war wohl durchaus beabsichtigt. Gefühlvoll gestaltet war auch Kylies Vater, den ich als sehr vielschichtigen Nebencharakter wahrgenommen hab.
Zu Beginn der Geschichte empfand ich die Zeitsprünge ein bisschen verwirrend und hatte daher Schwierigkeiten in eine flüssige Erzählung abzutauchen. Auch waren mir manche Stellen ein bisschen zu vulgär und sexfixiert ohne dass dann tatsächliche Sexszenen dargestellt wurden. Diese kamen erst in der zweiten Hälfte des Buches vor, als sich Braxton und Kylie näherkommen. Die Stimmung war prickelnd und mir ist besonders die Wortwahl positiv aufgefallen. Keine übertriebenen abwegigen Beschreibungen, sondern gefühlvolle annährend realistische Beschreibungen.
Nicht so gut gefallen hat mir dafür die starke Vorhersehbarkeit der Geschichte. Alles in allem war es eine nette Unterhaltung und ich kann nichts wirklich Negatives über das Buch sagen, allerdings wird es mir auch nicht besonders im Gedächtnis bleiben.