Rezension

Missiroli, Marco - Das Lächeln des Elefanten

Das Lächeln des Elefanten - Marco Missiroli

Das Lächeln des Elefanten
von Marco Missiroli

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Ein einziger Brief reicht, und Pietro gibt alles auf. Er lässt seine Berufung als Priester hinter sich und zieht nach Mailand. Den Brief und damit die Erinnerung an seine große Liebe trägt er stets bei sich. Nach all den Jahren ist ihm damit die Frau wieder nahe, die er für Gott aufgegeben hatte. Ihre Nachricht zeigt ihm seine neue Bestimmung: Er will seinem nie gekannten Sohn beistehen. Pietro beginnt, in Mailand als Portier zu arbeiten. Sein Geheimnis behält er zunächst für sich. Als es fast zu spät ist, erkennt er: Die Wahrheit tut weh und kann doch heilen.

Meine Meinung:

In dem Roman "Das Lächeln des Elefanten" erzählt Marco Missiroli die Geschichte von Pietro. Der Hauptprotagonist des Romans war einst ein Priester, doch eines Tages hat ihn ein Brief aus der vergangenen Zeiten dazu bewogen den Priesteramt abzulegen und sich eine andere Beschäftigung zu suchen. Aus diesem Brief erfuhr er, dass die Frau, die große und einzige Liebe seines Leben war, Celecte, ein Kind hat, es handelt sich dabei um Pietros Sohn, Luca, von dem er zuvor nicht gewusst hat.  Es ergibt sich sogar eine Möglichkeit seinem Sohn nahe zu sein, denn in dem Haus, wo er wohnt, ist eine Stelle als Portier frei geworden und Pietro ergreift diese Möglichkeit um einen neuen Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. Der Leser lernt andere Bewohner des Hauses kennen, wie z.B. seinen Sohn Dottor Luca Martini, Avvocato und die anderen und taucht in die Geschichten der Bewohner ein wie auch in die Gedankenwelt des ehemaligen Priesters. Pietro ist ein einfühlsamer Zuhörer, und so kommt es, dass die Bewohner des Hauses ihn in sein Vertrauen ziehen, und ihm seine Probleme anvertrauen. Am liebsten jedoch verbringt er seine Zeit mit dem inzwischen erwachsenen Sohn, ohne dass dieser weiß, wer Pietro tatsächlich ist.
In leisen, ruhigen, zur Weilen poetischen Tönen wird die Geschichte von Pietro aber auch von all den weiteren Handlungspersonen erzählt. Die Geschichte birgt keine Höhepunkte mit sich und plätschert so vor sich hin. Es werden zwar in dem Roman solche wichtige und bewegende Themen: wie Elternliebe, Trauer, Vertrauen, Liebe, Krankheit und Tod angeschnitten, doch emotional haben diese mich nicht erreicht, dafür war mir die Geschichte zu seicht. Ich muss zwar sagen, dass der Erzählstil durch die poetische Färbung durchaus was besonderes ist, doch ich mochte den nicht. Auch die nachdenkliche Stimmung des Romans war nicht nach meinem Geschmack, ich hätte mir mehr Lebendigkeit der Charaktere gewünscht. Wer eine ruhige nachdenkliche Geschichte sucht, wird bei diesem Roman fündig.