Rezension

Mit Gefühl, ohne Pathos

Was es braucht in der Nacht -

Was es braucht in der Nacht
von Laurent Petitmangin

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist tieftraurig.
Da ist eine Familie irgendwo in Frankreich. Die Mutter stirbt, als die beiden Söhne noch jung sind. Der Vater gibt sein Bestes, ein Familienleben aufrecht zu erhalten, aber er ist voller Trauer.

Hier erzählt er, wie es ihm und seinen zwei Jungs ergangen ist und wie es später war, als Fus, der ältere seiner Söhne, auf Abwege geriet. Er erzählt schlicht, ohne große Schnörkel, was passierte, wie sich ihr Leben entwickelte und wie er sich dabei fühlte. Dabei macht er niemandem etwas vor, noch nicht mal sich selbst. Er hadert.

Was macht man denn, wenn sein Kind sich anders entwickelt, als man es möchte? Wegsehen hilft vorübergehend, aber was, wenn schlimme Dinge passieren? Ist man dann schuld als Eltern? Man ist doch für erwachsene Söhne nicht mehr verantwortlich. Hätte sich man trotzdem einmischen sollen? Hätte man Dinge verhindern können? War man zu träge? Hat man seine Kinder verkorkst oder ist jeder selbst seines Glückes Schmied?

Auf diese Fragen gibt es vielleicht keine Antworten, aber es schadet nichts, sie mal anzusprechen. Das tut dieses Buch sehr eindringlich und anrührend, mit Gefühl ohne Pathos.