Rezension

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Mit Oma in Roma - eine spitzige Geschichte die dich in Urlaubsstimmung versetzt und den Alltag vergessen lässt. Mit viel Gefühl und Charme.

Mit Oma in Roma - Tessa Hennig

Mit Oma in Roma
von Tessa Hennig

Mit Oma in Roma

Inhaltsangabe / Klappentext:

Wo zum Teufel ist Oma? Nina Ritter beginnt sich ernsthaft Sorgen zu machen, als sie in der Wohnung ihrer Großmutter Unterlagen zum

Thema Sterbehilfe findet. Gemeinsam mit ihrer Mutter Heike macht sie sich auf die Suche nach dem vermeintlich lebensmüden Familienoberhaupt. Wie sich schnell herausstellt, ist Oma Inge jedoch quicklebendig und unternimmt gerade die Reise ihres Lebens: Einmal im Leben nach Rom fahren und den Papst sehen! Auf ihre Familie hat sie allerdings weniger Lust. Und so beginnt für Nina und Heike ein turbulenter Trip durch Italien – immer auf den Spuren von Oma Inge und ihrem geheimnisvollen Begleiter.

Meine Meinung:

"Mit Oma in Roma" war mein erstes Buch von Tessa Hennig und es hat mir unglaublich gut gefallen.

Oma Inge lebt alleine und hat nur selten noch Kontakt zu Tochter und Enkelin. Trotzdem ist sie zufrieden und sie freut sich total auf den Seniorenausflugmit ihren Freunden. Als dieser dann wegen eines Unfalles nicht stattfinden kann ist sie, im Gegensatz zu ihren Freunden, total enttäuscht. Die ganze Vorfreude umsonst - nee nicht mit Oma Inge. Spontan beschließt sie alleine nach Rom zu reisen und schon gehts los. Eine Reise auf der sie erkennt das sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört und vor allem aber das sie immer noch gebraucht wird.

Die Charaktere, allen voran Oma Inge und Carlos haben mir sehr gut gefallen. Die beiden alten Herrschaften lernen sich kennen und es entwickelt sich von beiden Seiten eine Freundschaft die man nur selten erlebt. Die beiden ergänzen sich gut und beide erkennen das sie zwar schon alt sind, aber noch nicht Tod. Es ist richtig toll zu sehen wie Carlos sich Inge gegenüber immer mehr öffnet und ihr aus seinem Leben erzählt, sein Leben mit anderen Augen sieht und merkt das er so nicht weiter leben kann. Auf der anderen Seite Inge die durch Carlos das Gefühl bekommt wieder gebraucht zu werden.D Die beiden ergänzen sich gut, jeder hilft dem anderen und dadurch auch sich selbst.

Das Quartett vervollständigen Inges Tochter Heike und ihre Enkelin Nina. Nina will spontan die Oma besuchen, aber diese ist nicht da. Auf dem Tisch findet sie irgendwelche Sterbeunterlagen, das schlimmste im Hinterkopf beschliesst sie mit ihrer Mutter im Schlepptau der Oma nachzureisen. Es ist einfach köstlich Nina und Heike zu erleben. In den letzten Jahren haben es die beiden immer nur kurz miteinander ausgehalten  und nun müssen sie längere Zeit auf engstem Raum miteinander leben. Dazu kommt das sie nicht viel Geld für die Reise haben und Streitereien sind vorprogrammiert, man kann sich nicht aus dem Weg gehen. Die Suche nach der Oma bringt die beiden wieder näher. Sie sehen ihr Leben mit anderen Augen, merken aber auch das sie einander brauchen und das sie gegenüber der Oma nicht immer fair waren. Auf dieser Reise sehen sie nicht mehr nur die Fehler der anderen, sondern auch ihre eigenen.

Tja und dann waren da auch noch Hotelbesitzer Wolfgang und sein smarter Sohn zu dem sich Nina sofort hingezogen fühlte. Auch diese beiden Charaktere bereicherten das Buch ungemein, zumal es nun auch spannend wurde. Was verbirgt Wolfgang und warum ist alles so gekommen wie es gekommen ist. Und sein Sohn ist er wirklich so ein Sunny Boy der nur in den Tag lebt und alles mitnimmt was er bekommen kann??? Keine Frage das Oma Inge und Carlos auch das Leben der beiden aufmischen, dabei bleibt dann auch kein Auge trocken.

Eine humorvolle Geschichte die ans Herz geht, zum Nachdenken anregt, bei der viel gelacht und geschmunzelt wird, aber bei der auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Ich konnte mich gut in die einzelnen Charaktere reinversetzen, sie hatten alle ihre Ecken und Kanten was sie sympathisch machte und mich mit ihnen fühlen lies. Aber auch die Nebencharaktere haben mir unglaublich gut gefallen und am Schluss war es für alle nicht nur eine Reise nach Italien, sondern auch eine Reise der Befreiung und der Erkenntnis das Familie eigentlich was ganz schönes ist.

Besonders gelungen fand ich auch die Beschreibung der einzelnen Orte in Italien, es war als wäre ich mit auf der Reise dabei. Ich hatte unglaublich viel Spaß auf meiner Reise nach Rom und sog alles förmlich in mich auf. Ich sah alles bildlich vor Augen, konnte das Meer riechen und mich wunderbar entspannen.

Mein Fazit:

"Mit Oma in Roma" hat mich den Alltag vergessen lassen und ich habe mich selten so gut beim Lesen entspannt.

Von mir gibts eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne für diese unterhaltsame Geschichte die einfach alles hatte was ich von einem gutenBuch erwarte.