Rezension

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nette Geschichte, aber auch nicht mehr

Maestra - L. S. Hilton

Maestra
von L. S. Hilton

Bewertet mit 2.5 Sternen

L.S. Hilton – Maestra

 

So hatte sich Judith Rashleigh ihr Leben nicht vorgestellt, obwohl sie in einem renommierten Auktionshaus arbeitet, viele Überstunden macht, dafür wenig Geld verdient, bekommt sie von ihren Kollegen und Chefs nicht die Anerkennung, die sie sich gewünscht hat. Einzig der im Lager arbeitende Dave und deren beider Vorliebe für Kriminalgeschichten und Kunst liegt ihr am Herzen.

Eines Tages trifft Judy eine ehemalige Mitschülerin wieder, Leanne alias Mercedes, die ihr von ihrem Job im Gstaad Club erzählt. Um sich ein wenig dazu zuverdienen, steigt auch Judy, die sich dort Lauren nennt, mit in den Club ein, bietet sich als Begleitung an und hat schon bald einen Stammkunden.

Eine Weile kann Judy ihr Doppelleben aufrecht halten und wittert ihre Chance um den großen Durchbruch in ihrer Karriere im Auktionshaus, als sie ein Gemälde von Stubbs als Fälschung entlarvt. Als sie ihren Chef Rupert darauf hinweist, der es trotzdem zum Verkauf anbietet, wird sie kurzerhand gefeuert.

Wütend und frustriert geht sie in den Club und macht James ein Angebot: er darf sie am Wochenende buchen und sie würde „mehr als nur reden“. Doch der übergewichtige Mann stirbt eher unfreiwillig, als Leanne, die ebenfalls mit dabei ist, ihm einen Beruhigungscoctail verabreicht.

Judy und Leanne müssen fliehen, dabei lernen sie das Jetset Leben kennen und Judith lässt es sich gut gehen, doch die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller, denn noch mehr Tote pflastern Judiths Weg.

 

Der Roman ist bedrückend, überwiegend spannend, teilweise aber auch sehr ausschweifend und langatmig geschrieben.

Der Schreibstil bereitete mir etwas Probleme, da es sich wie eine Aufzählung aus einem Tagebuch liest, wirkliche Emotionen haben mich nicht überwältigt.

Die Handlung ist größtenteils spannend, sexuell aufgeladen und gut durchdacht.

Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen. Leider gab es immer wieder streckenweise sehr langatmige, ausschweifende Passagen, dann wieder sexuell total überladene Szenen, die weder erotisch noch sinnlich waren, die mich das Buch zur Seite legen haben lassen.

Die Story selbst ist interessant, aber man hätte deutlich mehr aus der Geschichte holen können, wenn diese wortgewaltigen Ausschweifungen nicht gewesen wären.

Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt von Judith rein versetzen, die mir anfänglich sympathisch war, diese Sympathie aber im Verlaufe des Buches immer mehr eingebüßt hat. Geprägt von Mobbing in der Jugend, ausschweifenden, harten Sex und ihrem Doppelleben, wird sie zu einer Frau, die sich nimmt was sie will, egal welche Konsequenzen es hat, denn Leichen pflastern ihren Weg. Trotzdem fällt sie immer wieder auf die Füße, und der Kreis schließt sich am Ende des Buches.

Alle weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.

Alle Charaktere sind detailreich beschrieben und glaubhaft dargestellt.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Die Handlung war abwechslungsreich und überraschend.

 

Leider hat die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht gestimmt, was mir sehr leid tut, aber es konnte mich nicht wirklich berühren, hat mich streckenweise sogar gelangweilt.

Aufgrund des Klappentextes und der Leserprobe hatte ich mir etwas anderes vorgestellt und war deswegen enttäuscht, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive/aus der Sicht von Judith geschrieben.

 

Es ist schade und es tut mir leid, keine bessere Rezension schreiben zu können.

Als eingefleischter Thriller Leser hab ich mir etwas anderes vorgestellt. Das heißt nicht, dass das Buch schlecht war, denn die Story selbst ist vielversprechend und hat viel Potenzial, aber die Umsetzung ist meiner Meinung nicht so ganz geglückt.

 

Trotzdem bekommt das Buch eine Leseempfehlung von mir, für alle Leser, die an Thriller mit detailreichem Wissen und ausgeschweiften Sexleben im Tagebuch-Stil Spaß haben.

 

Das Cover ist ansprechend (rotes Cover mit einem dunklen Riss in der Mitte, mit weißer Schrift) auffällig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

 

Fazit: Nette Geschichte über eine Frau mit Doppelleben, die immer wieder auf die Füße fällt und viele Tote hinterlässt.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 2-3 Sterne.