Rezension

nicht DER himmlische Abschluss von "Kein Garten Eden"

Eve und Calab 03. Kein Garten Eden - Anna Carey

Eve und Calab 03. Kein Garten Eden
von Anna Carey

Bewertet mit 3.5 Sternen

In meiner Rezension zu "In der gelobten Stadt" habe ich gehofft, dass Band zwei ein "Anlauf holen" für das grosse Finale gewesen sei. Nun nach der Lektüre kann ich dies mit einem Jein verzeichnen.
Erst erleben wir nochmals Eves Umfeld im Palast, ihren Vater den König, Charles, ihren Mann, ihre Verbündeten.
Sie plant nämlich mit den Rebellen zusammen den Mord an ihrem Vater und ihre Flucht aus der Stadt heraus.

Doch dann fallen zu früh Schüsse und Eve muss ihren Fluchtversuch überstürzt antreten. Mit von der Partie zwei Personen aus dem Palast und neun Mädchen aus den Schulen. So durchqueren sie einen anderen Tunnel und landen in der Wildnis. Ihr Ziel ist ein weiteres Mal Califia, wo sie vor allem die Mädchen in Sicherheit bringen möchte. Und auch dieses Mal ist ihr Weg steinig, vor allem, weil die Schülerinnen Eve nicht wirklich glauben und vertrauen. 

Auch "Kein Garten Eden" begleiten wir Eve in der ich-Perspektive. Sie hat sich definitiv entwickelt und legt einen eisernen Durchhaltewillen an den Tag. Sie unterstützt, redet gut zu, motiviert und stellt sich oft hinten an, was sie sehr sympathisch macht. Und trotzdem war sie mir etwas zu distanziert.
Neben Eve treffen wir einige Charaktere, die mir gut gefallen haben, aber keine wirklich grosse Rolle belegen.

Auch dieser dritte Band von "Eve & Caleb" hat vieles zu biete und liest sich sehr locker. Dadurch, dass es wieder in die Wildnis geht, erleben wir wieder mehr Abenteuer, einige Action, Zankereien, aber auch Überraschungen.

Irgendwie macht mir das Buch jedoch den Anschein, nicht so gut durchgeplant zu sein. Meiner Meinung nach startet die Geschichte im Palast sehr detailliert und gemächlich, gegen das Ende überschlägt sich dann vieles und es geht mir schlicht und einfach zu schnell. Eve handelt meiner Meinung nach nicht immer ganz logisch und die eine oder andere Frage bleibt unbeantwortet, so dass ich das Buch nicht ganz zufrieden geschlossen habe.

Der Schreibstil von Anna Carey ist auch dieses Mal sehr flüssig zu lesen. Sie hat eine temporeiche Dystopie entworfen, die sich gegen das Ende etwas gar überworfen hat. Gerne wäre ich noch etwas länger in der Wildnis verweilt. 

Fazit:
"Kein Garten Eden" ist für mich nicht der himmlische Abschluss, den ich mir gewünscht habe. Zwar liest sich auch der dritte Band von "Eve & Caleb" sehr flüssig und kurzweilig, doch lässt er mich nicht ganz zufrieden zurück.
Die Trilogie eignet sich jedoch bestens als dystopisches Lesefutter, das man zu einem fast unschlagbaren Preis bekommt.