Rezension

ein Trilogie-Abschluss, der etwas hinter den Vorgängern zurückbleibt

Eve und Calab 03. Kein Garten Eden - Anna Carey

Eve und Calab 03. Kein Garten Eden
von Anna Carey

Inhalt:
Nachdem Calebs Tod festgestellt wurde, herrscht in Eves Leben nur noch eine große Leere. Neben ihrer Scheinehe mit Charles, den sie konsequent abweist, lebt sie nur für den einen Moment: dem Startschuss für die Rebellion, den Moment, in dem sie ihren Vater, den König, töten soll. 
Die ersten Arbeitslager werden von der Rebellion übernommen, was dazu führt, dass die Schulen evakuiert werden. Die Mädchen sind nun in der Stadt – aber diejenigen, worauf es Eve ankommt, sind längst geflohen.

Eves einzige Nacht mit Caleb hat folgenschwere Konsequenzen, die die gesamten Pläne zunichtemachen könnten. Noch ehe sie die letzten Planungen umsetzen kann, stürmen die Rebellen die Stadt aus Sand.

Meinung:
Nach dem doch unerwarteten Ende von Band 2, das meine Hoffnungen etwas zurechtgestutzt hatte, musste ich natürlich wissen, wie es in der Stadt aus Sand weitergehen würde.

Die ersten Kapitel waren erneut mit kurzen und prägnanten Rückblicken versehen, die den Wiedereinstieg in Eves Welt vereinfachten.

Der Plan der Rebellen ist laut „Moss“ in den letzten Zügen, er weist Eve in die Details ihres Vorhabens ein. Eves einzige Aufgabe, bevor sie selbst aus der Stadt flieht, ihr „Sinn des Lebens“, seit Moss ihr von Calebs Tod erzählt hat. Doch alles kommt anders, als es soll und Eve stellt fest, dass es einen neuen Lebensinhalt gibt, eine neue Verantwortung, die sie zu tragen hat. 

Als prägnanteste Charaktereigenschaft trifft auf Eve vermutlich „misstrauisch“ zu. Sie hat noch einen letzten Verbündeten (Moss), allen anderen vertraut sie nicht, erwartet stets die schlimmsten Dinge. 
Insbesondere für Charles, den ich bereits im Vorgängerband ins Herz geschlossen hatte, tat mir dies leid. Er arbeitet laut Eve nahezu ununterbrochen daran, ihr das Leben angenehm zu machen, wird jedoch nie aufdringlich. Er schützt und deckt sie, bis auch seine Hoffnung langsam erlischt.

Die Autorin hat Eve im Laufe des Buches noch eine Charakterentwicklung gegönnt. Sie wird zu einer Anführerin, trägt eine enorme Verantwortung, nicht mehr nur für ihr eigenes Leben.
Die Ursache hierfür war jedoch auch der Kritikpunkt an der Geschichte. Eine folgenschwere Entscheidung, die zu gewollt wirkte, ohne die das Buch jedoch nicht zu dem geworden wäre, was es ist. 
Diese Wendung musste ich als gegeben akzeptieren, zusammen mit dem ganzen darauf aufbauenden Handlungsstrang. War dies aber geschehen, konnte ich mich wieder in Eves Leben fallenlassen.

Anna Carey hat in ihrem Trilogie-Abschluss nicht mit Schock-Momenten gegeizt und ein ums andere Mal bangte ich um liebgewonnene Charaktere, wobei nicht alles meinen Wünschen entsprechend abgehandelt wurde.

Was die Gesamthandlung der „Eve“-Trilogie angeht, konnte die Autorin den Großteil der „Probleme“, mit denen die Protagonisten in der Post-Pest-Welt konfrontiert waren, auflösen. 
Das letzte Drittel war ein wahres Feuerwerk an Spannung und neuen Wendungen. Der Abschluss selbst wurde – sogar im Vergleich zur schnellen Erzählart der Autorin – für meinen Geschmack ZU schnell abgehandelt. Über das Ende sage ich jetzt absolut nichts, denn das sollte jeder selbst herausfinden.

Urteil:
Mit „Kein Garten Eden“ konnte Anna Carey ihre dystopische Trilogie zu einem gelungenen Ende führen. Ich hätte mir insbesondere gegen Ende hin eine etwas detailliertere Schilderung gewünscht, die für mich den Abschluss zufriedenstellender gestaltet hätte.
Trotz dieser Kritikpunkte konnte mich das Buch durchaus an sich fesseln und ich hatte keinen Moment das Gefühl von Längen. Der Abschluss der Trilogie liegt nur knapp hinter seinen Vorgängern, daher sehr sehr gute 3 Bücher für „Eve & Caleb – Kein Garten Eden“.

Wer die beiden Vorgänger mochte, sollte sich unbedingt erneut in Eves Leben stürzen und den rasanten Stil von Anna Carey ein letztes Mal in vollen Zügen genießen.
Die Trilogie bleibt definitiv eine Empfehlung für alle Dystopie-Fans, die sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten lassen wollen – und kurzweilige Bücher zu einem fantastischen Preis genießen wollen.

Die Serie:
1. Wo Licht war
2. In der gelobten Stadt
3. Kein Garten Eden

©his-and-her-books.blogspot.de

Kommentare

Lerchie kommentierte am 19. Februar 2014 um 11:45

Ich hätte mir am Schluss einen Epilog gewünscht. Aber auch mir hat das Buch sehr gut gefallen.