Rezension

obwohl ich es gelesen habe, weiß ich nicht, worum es geht

Das Spiel des Engels - Carlos Ruiz Zafón

Das Spiel des Engels
von Carlos Ruiz Zafón

Bewertet mit 0.5 Sternen

Ich würde gerne eine kurze Inhaltsangabe zu diesem Buch geben - aber ich kann es nicht ... obwohl ich das Buch gelesen habe.
Der Inhalt ist so verwirrend, dass ich tatsächlich keine Ahnung habe, worum es eigentlich ging. Da ist der junge Schriftsteller, aus dessem langweiligen Leben erzählt wird. Aber ansonsten: Es taucht dieser mysteriöse Verleger auf. Was es genau mit ihm auf sich hat, wird nicht näher erläutert. Eine unglückliche Liebesgeschichte wird angedeutet, die vollkommen verwirrend ist. Es gibt eine mysteriöse Bibliothek - auf die auch nicht näher eingegangen wird ... Todkranke sind von einem Tag auf den anderen geheilt, andere sterben ...

Ich habe mich durch das Buch gequält. Ich habe mich gezwungen, es zu lesen, weil ich dachte, es muss doch einen Grund haben, dass dieser Mann Bestseller-Autor ist, und weil ich immer auf der Suche war nach irgendwelchen Erklärungen, nach einer Auflösung ... Aber es gibt keine. Es gibt auch keinen tieferen Sinn im Buch, es gibt nichts zum Nachdenken.

Schade um die wertvollen Rohstoffe, die für dieses Werk verschwendet wurden. Ich würde statt Sternen zu verteilen gerne welche abziehen, denn selbst mit einem Stern ist das Buch vollkommen überbewertet.

Kommentare

Raupe Nimmersatt kommentierte am 15. April 2014 um 21:27

Kann zwar nachvollziehen, dass das Buch ein wenig verworren und zum Teil auch unverständlich, bzw. mysteriös erscheint, wenn man Zafons andere Werke kennt, kann man dem handlungsstrang meiner Meinung nach aber durchaus folgen.

Es geht um den Schriftsteller David Martin, der im Kindesalter mit ansehen muss wie sein Vater ermordet wird. Da seine Mutter ihn und seinen Vater schon kurz nach seiner Geburt verlassen hat, nimmt sich ein Verleger, der ehemalige Chef seines Vaters, des Jungen an und gibt ihm einen Job in seinem Zeitungs-Verlag. So kommt der junge David ans schreiben und entdeckt das er großes schriftstellerisches Talent besitzt, weshalb der den Verlag bald verlässt um an verschiedenen fortsetzungs-Geschichten zu arbeiten. Darüber wird ein anderer Verleger, Andreas Corelli, auf ihn aufmerksam.  Fast zur selben Zeit lernt David seine große Liebe Cristina Sagnier kennen, mit deren Hilfe er das Lebenswerk seines Freundes Vidal(kennengelernt im Zeitungs-Verlag, ist Freund des Verlegers und hat nach Tod des Vaters gutes Wort für ihn eingelegt), einen "großen" Roman komplett umschreibt. David steigert sich so in seine Arbeit hinein, dass er darüber schwer krank wird und man ihm einen Hirntumor im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. An dieser Stelle taucht Andreas Corelli wieder auf, der dem Todkranken ein 'teuflisches' Angebot macht: David soll ein jähr lang für ihn arbeiten und ein Buch über den Glauben schreiben, dafür erhalte er 100.000 Franc und die Heilung von seiner Krankheit. David Martin geht darauf ein und stößt bei seinen Recherchen zu dem gewünschten religiösen Thema auf die Geschichte seines Vormieters Marlasca.  Hierbei handelte es sich ebenfalls um einen Autor, der als "besessen" galt und unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. In diesem Zusammenhang findet David heraus, dass auch Marlasca für Corelli gearbeitet haben muss, letzterer allerdings gar nicht zu existieren scheint. 

In der Zwischenzeit hat seine Christina seinen freund Vidal geheiratet und ist kurz nach der Hochzeit wie vom Erdboden verschwunden. David findet sie schließlich völlig verwirrt in einem Sanatorium und kann dort ihren Selbstmord nicht verhindern. Bei seiner Rückkehr nach Barcelona stellt er fest, dass Christina beim Versuch sein Manuskript für Corelli zu verbrennen eben diesem begegnet und auf irgendeine Weise von ihm zum Selbstmord gedrängt worden sein muss. Er wendet sich an die Polizei und findet dadurch heraus, dass Marlasca gar nicht tot, sondern nur untergetaucht ist und sich in den letzten Jahren als Polizist ausgegeben hat. David merkt das Marlasca irgendwie mit Corelli unter einer Decke stecken muss und flieht. Auf seiner Flucht findet er heraus, dass es schon mehrere Schriftsteller gegeben hat, die auf das selbe Angebot wie er herin gefallen sind und sie alle Bücher unter dem Titel 'Lux Aeterna' zu Stande gebracht haben, die sich ausschließlich mit einer Satansreligion beschäftigen.

Zum Schluss hat David Martin sich in eine Hütte am Meer zurückgezogen, in der er seine Autobiografie schreibt. Er trifft ein letztes mal auf Andreas Corelli, der ihn an die Hand nimmt und zu Christina führt...

 

Wie gesagt auch ich fand das Buch anfangs sehr verwirrend, da ich einige Personen aber schon aus anderen Zafon Büchern kannte und wusste das er meist von sehr sonderbaren Personen erzählt, konnte ich der Geschichte folgen. Ich habe den Schluss gezogen, dass David Martin wohl ein wenig schizophren sein muss und es nicht ratsam ist sich auf den Teufel einzulassen, egal in welcher Gestalt dieser vor einem steht.

Alles in allem würde ich das Buch mit drei Sternen bewerten. Es handelt sich wie gesagt um einen klassischen Zafon Roman, in diesem Fälle allerdings mit zu vielen verknüpften handlungssträngen sodass er relativ anstrengend zu lesen ist.