Rezension

Politisch geprägter Familienroman

Die Blankenburgs -

Die Blankenburgs
von Eric Berg

Bewertet mit 4 Sternen

„Die Blankenburgs“ ist ein historischer Roman über die Jahre 1929 bis 1936 des Autors Eric Berg.

Der Roman ist in drei Abschnitte geteilt und der erste beginnt 1929 in Frankfurt. Die Porzellanmanufaktur der Familie Blankenburg besteht seit 150 Jahren und ihr geht es wirtschaftlich gut. Nachdem Adalmar – Familienoberhaupt – und Richard – sein Schwiegersohn – an der Börse eine große Menge Geld verlieren, nehmen sie sich das Leben. Es folgt ein heftiger Streit um das Erbe zwischen den Töchtern Ophélie und Elisa.

Zunächst werden sehr viele Charaktere eingeführt. Da es auf den Innencovern einen Stammbaum der Familien Blankenburg und Löwenkind und ein Personenverzeichnis am Ende gibt, konnte ich problemlos den Überblick behalten, da dadurch sehr gut nachvollziehbar war, wer mit wem in welchem Verhältnis steht.

Die Zeit, in welcher der Roman handelt, ist die des Nationalsozialismus und davon ist die Handlung deutlich geprägt. Nach dem Klappentext hatte ich einen Familienroman erwartet und gedacht, dass ich eine Menge Informationen über die Porzellanmanufaktur und die Herstellung von Porzellan erhalte. Das ist leider nicht der Fall. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Der Schreibstil von Eric Berg ist lebendig und die Atmosphäre der Zeit und die Stimmung innerhalb der Familie kommt gut durch. Die Charaktere werden facettenreich und lebendig dargestellt, haben sich im Laufe der Handlung weiterentwickelt, sind teils sympathisch und teils weniger. Das Ende ist recht offen gehalten, aber das Leben der Familie geht weiter, von daher war auch das stimmig.

Die Darstellung der politischen Ereignisse fand ich sehr interessant und man merkt, dass der Autor diesbezüglich eine Menge recherchiert hat. Zu Beginn der Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung zu den geschichtlichen Hintergründen, die sehr informativ und interessant sind.

Der Roman hat die Jahre des Nationalsozialismus lebendig gemacht und auch wenn man weiß, was damals passiert ist, ich bin jedes Mal wieder von Neuem geschockt und finde es wichtig, dass diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten.