Rezension

Rasant

Hamstersaurus Rex - Tom O'Donnell

Hamstersaurus Rex
von Tom O'Donnell

Bewertet mit 4 Sternen

Eines Morgens findet sich plötzlich ein Hamster in Sams Klasse. Sofort schließt er ihn in sein, auch wenn er ziemlich bald wieder verschwunden ist. Sam will ihn wiederfinden und für ihn sorgen.

Dazu hat er auch allen Grund, denn die Streberin Martha Cherie und der Rowdy „Miefer“ Vanderkoff haben es auch auf ihn abgesehen. Martha, weil sie Hamsterbeauftragte ist (nach eigenem Wunsch) und Miefer, weil er sich an Sam rächen will.

Kompliziert wird die ganze Angelegenheit, als der Hamster sportmedizinische Aufbaupräparate des Sportlehrers in großen Mengen frisst und daraufhin zum Hamstersaurus Rex mutiert. Mit seiner Hilfe gewinnt Sam ein schräges Sportturnier, in dem es ausschließlich um Kraft geht.

Es gelingt ihm auch, sich gegen Miefer zu behaupten, obwohl der sich wirklich fiese Überraschungen ausdenkt. Allerdings verliert Sam durch all das auch die Freundschaft und vor allem das Vertrauen seiner Freundin Kim.

Je mehr Sam versucht, geheim zu halten, dass er weiß, wo sich Hamstersaurus aufhält, umso mehr verstrickt er sich in Widersprüche und mutiert selbst zu einem Jungen, der er eigentlich nicht sein will.

Am Ende kommt es sogar zu einem Showdown zwischen Hamstersaurus und Boa Constrictor, bei dem mehr als nur die Exponate der Science Night kaputt gehen.

Insgesamt handelt es sich um einen witzigen Roman für junge Leser, der Schule als Grundlage für viele skurrile Ideen, Charaktere und Schauwettkämpfe verwendet.

Da es sich um einen Roman aus dem englischsprachigen Ausland handelt, passt natürlich einiges nicht so wirklich zum deutschen Schulsystem und damit dem Erfahrungsschatz der Leser, aber das gilt wohl für die ganze Geschichte.

Zwischendurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass ich eigentlich ganz gern wenigstens mal einen normalen Menschen entdecken würde … Abziehbildlehrer, Eltern, die keine Ahnung haben und Schüler, die mehr Klischee sind als alles andere … andererseits haben wir es hier natürlich mit einem deutlich überzeichneten Werk zu tun. Andernorts würde der Hamster wohl nicht mutieren.

Trotzdem bleibt ein zwiespältiges Gefühl – tolle Idee, viel Witz, kein feinsinniger Humor, mehr Haudrauf. Da Sam uns die Geschichte selbst erzählt, sind wir nah dran an seinen Gedanken und Gefühlen, und da wird es glücklicherweise ein wenig differenzierter, denn Sam denkt viel nach und erkennt auch, was er falsch macht, auch wenn er nicht sofort weiß, wie er es besser machen kann.

Auch die Schwarz-Weiß-Illustrationen bereichern das Buch, sie sind auch passend, weil Sam selber gern zeichnet, am liebsten Karikaturen. Sie lockern den locker gesetzten Text weiter auf und ermuntern zum Weiterlesen.

Dinofans werden bestimmt ihre Freude an dem Buch haben.