Rezension

Raue Zeiten

Das dunkle Herz der Welt
von Liliana Le Hingrat

Bewertet mit 4 Sternen

Wir befinden uns in Europa im 15. Jahrhundert. Vladislav Basarab Draco ist am Hof Sigismunds aufgewachsen. Als er zum Ritter des Drachenordens ernannt wird, macht er sich Hoffnungen auf den Thron seines Vaters. Aber auch andere machen ihren Anspruch geltend. Daher will er den Thron erobern. Aber er kämpft nicht nur an einer Front, es geht auch gegen die Hussiten und die Osmanen.

Als Janos Hunyadi von der schönen Clara von Thegzes abgewiesen wird, da sie den verheirateten Vladislav Draco vorzieht, werden die Männer zu Feinden.

Es geht nicht besonders friedlich zu in jener Zeit. Jeder möchte an die Macht und nutzt jede Chance, um sein Ziel zu erreichen. Bündnisse werden eingegangen und gebrochen und Intrigen gesponnen. Es geht um Macht und die wird einem nicht geschenkt. Entsprechend raubeinig sind die Männer. Aber auch die Religion spielt eine bedeutende Rolle in dieser Zeit.

Claras Rolle zieht sich durch die ganze Geschichte, die über 16 Jahre erzählt wird. Sie ist mir nicht besonders sympathisch und ich kann nicht verstehen, wie sich gute Freunde ihretwegen entzweien können.

Vladislavs Sohn, Vlad Draculea, ist uns als Dracula bekannt und auch er spielt schon eine gewisse Rolle. Da dies der erste Band einer Trilogie ist, werden wir bestimmt in den weiteren Bänden noch von ihm hören.

Das Buch vermittelt einen lebendigen Eindruck aus einer Zeit und einer Gegend, die nicht so sehr bekannt ist. Ein bisschen Mystik wird uns durch den Hohepriester Roxolan in die Geschichte hineingebracht.

Das ausführliche Nachwort bietet eine Menge Information, die diese Geschichte ergänzt. Wir erfahren, welche Personen historisch belegt und welche Fiktiv sind.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und hat mich gut unterhalten. Die Beweggründe einiger Protagonisten konnte ich zwar nicht unbedingt nachvollziehen, das störte das Lesevergnügen aber nicht weiter.