Rezension

Regionalkrimi mit Spannung und Witz...

Totensonntag - Andreas Föhr

Totensonntag, 6 Audio-CDs
von Andreas Föhr

Bewertet mit 4 Sternen

Wie alles begann: Kommissar Wallners Feuertaufe Im Herbst 1992 ist Clemens Wallner frischgebackener Kriminalkommissar. Bei einem Besäufnis auf einer Berghütte am Tegernsee, zu dem Kreuthner ihn mitgenommen hatte, geraten Wallner und Kreuthner in eine Geiselnahme. Vom Geiselnehmer erfährt Wallner von einer dramatischen Geschichte, die sich in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs ereignet hat und die Kreuthner alias "Leichen-Leo" den Hinweis zur Entdeckung seiner ersten Toten liefert. Es handelt sich um ein Skelett in einem edelsteinbesetzten Sarg mit einer Kugel im Schädel

Herbst 1992: Clemens Wallner ist frischgebackener Kriminalkommissar und landet mit Polizeiobermeister Kreuthner auf einer Party im Hirschberghaus. Doch das zünftige Berghütten-Besäufnis endet in einer dramatischen Geiselnahme. Während Wallner und Kreuthner alles dransetzen, den verwirrten Geiselnehmer zu beruhigen, erzählt der ihnen von einem verborgenen Skelett mit einer Kugel im Schädel - das damit zu Kommissar Wallners erstem Fall wird...

Obschon bereits der 5. Band um die Ermittler Wallner und Kreuthner, könnte dies genauso gut Band 1 sein, denn zeitlich spielt dieser Krimi vor den anderen. Wallner ist noch 23 Jahre jung, trotzdem zeichnet ihn bereits eine gewisse Ernsthaftigkeit und Rechtstreue aus. Damit ist er ein gelungener Gegenpart zu seinem Kollegen Kreuthner, der wohl nur zufällig auf diese Seite des Gesetzes gerutscht ist und sich mehr als einmal recht fragwürdiger Ermittlungsansätze bedient. Doch dadurch gewinnt dieser Regionalkrimi deutlich an Sympathiepunkten - die Situationskomik hat mich oftmals kichern lassen und zu amüsiertem Kopfschütteln geführt.
Gleichzeitig kommen aber auch ernste Themen zutage, die mit Geschehnissen aus den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges zu tun haben, und in die einige der Dorfbewohner verstrickt zu sein scheinen. Eine Mauer des Schweigens erschwert die Ermittlungen genauso wie das fortgeschrittene Alter der damals Beteiligten, doch Wallner setzt alles daran, hinter die Lösung des Falles zu kommen.

Andreas Föhr schafft mit den zwei Zeitebenen, bei denen er ständig zwischen den Geschehnissen von 1945 und 1992 hin und her pendelt, einen gelungenen Wechsel zwischen Witz und ernsthaften bis tragischen Elementen. Dabei zeichnet er urige und sympathische Charaktere, deren Zusammenspiel nicht immer reibungslos verläuft und die neugierig machen auf die weitere Entwicklung.
Manches wirkte etwas konstruiert, aber insgesamt weiß der Krimi zu unterhalten und spart auch nicht mit überraschenden Wendungen.

Der Sprecher der autorisierten Lesefassung ist Michael Schwarzmaier.
Für diese Art eines Regionalkrimis ist er die ideale Besetzung, denn ihm gelingt neben einem angemessenen Wechsel der Stimmlage bei ernsten oder humorvollen Situationen auch mühelos der nahtlose Wechsel vom reinsten Hochdeutsch in den tiefsten bayrischen Akzent. Bemerkenswert!

Für mich der erste Krimi um Wallner und Kreuthner, aber mit Sicherheit nicht mein letzter!

© Parden

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Die Reihenfolge der Bücher um Wallner & Co. ist:
1. Prinzessinenmörder
2. Schafkopf
3. Karwoche
4. Schwarze Piste
5. Totensonntag