Rezension

Reihenauftakt mit tollen Ideen und abwechslungsreicher Handlung

Chaoskuss  (Die Chaos-Reihe 1) - Teresa Sporrer

Chaoskuss (Die Chaos-Reihe 1)
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die 17-jährige May ist anders als ihre Mitschüler. Als Hexe wacht sie über ihre Schützlinge, während sie den Schein eines normalen Teenagerlebens wahren muss. Noch ahnt sie nicht, welches Chaos eine normale Menschenparty, auf der sie sich mit ihren Mitschüler Noah treffen will, verursachen wird...

Ich habe die Rockstar-Bücher von Teresa Sporrer gelesen und sehr gemocht. Nun war ich gespannt auf das neue Fantasy-Buch und wurde nicht enttäuscht.
Sie erschafft ein faszinierendes Gefüge aus Fantasy und Realität. Es gibt vielfältige Fantasywesen, die miteinander agieren. Allerdings fallen viele Bezeichnungen ohne nähere Erklärungen, sodass es ganz hilfreich ist, sich in der Welt der Hexen und Feen ein wenig auszukennen. Es schadet der Geschichte allerdings auch nicht, wenn man nicht jedes Wesen einordnen kann. Diejenigen, die für die Handlung von größerer Bedeutung sind, werden genauer erläutert.

Anfangs habe ich May nicht so recht verstanden. Sie mag den gutaussehenden Schulschwarm Noah nicht und äußert dies auch. Dann flippt sie aber beinahe aus, als sie glaubt, er würde sich für sie interessieren. Seine Frage, ob sie auch zur Party gehen würde, direkt als Date zu interpretieren, fand ich auch etwas übertrieben und konnte nur die Augen über den Teenager verdrehen.
Nachdem diese Situation aber überstanden war, habe ich angefangen, May zu mögen. Sie ist ein mutiges, selbstloses Mädchen, dass es als Hexe, die unerkannt bleiben muss, oft nicht leicht hat. Besonders ihre ironischen Kommentare und ihre lockere Erzählweise - sie ist die Ich-Erzählerin fer Geschichte - machen sie sympathisch. May gibt sich nach außen selbstbewusst und kontert schlagfertig auf die Sticheleien von Mitschülern, dabei hat sie auch eine ganz andere Seite, die im Verlauf der Handlung immer wieder sichtbar wird.
Spannend ist auch Mays ganze Familiengeschichte. Besonders mit ihrer Mutter entwirft Teresa Sporrer eine sehr ungewöhnliche Figur.

Die Handlung ist interessant zu verfolgen. Wie geht May mit ihrer Verantwortung um? Wie meistert sie ihr Leben, nachdem sie plötzlich die geheim gehaltene Familiengeschichte erfährt? Wie geht sie mit der Situation mit Noah um? Viele verschiedene Probleme stürzen auf sie ein, sodass sie mit vielfältigen Themen beschäftigt ist und verschiedenste Gefühle durchmacht.
Streckenweise wird die Handlung sehr spannend und es gibt überraschende Wendungen, an einigen Passagen kommt die Geschichte aber auch nicht so recht voran.

Insgesamt hat es mir trotzdem großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen, auch wenn ich mich am Ende etwas aus der Geschichte heraus geworfen gefühlt habe. Das Ende verläuft sehr unerwartet und lässt noch viele Handlungsstränge offen.
Ich bin sehr gespannt, wie sich Mays Geschichte weiter entwickeln wird.

Ungewöhnliches Setting, das spannendes Konfliktpotential erschafft. Die Handlung hätte hin und wieder mehr Tempo vertragen, insgesamt ist die Geschichte aber interessant zu verfolgen. Besonders Mays Entwicklung hat mir gut gefallen und ich hoffe, für das Ende hält die Fortsetzung eine entsprechende Erklärung bereit.