Rezension

Saukerl

Saukerl
von Ulrich Radermacher

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt/Klappentext:

Schweinebauer Anton Huber liegt erschossen in seinem Schweinestall. Ehefrau, Geliebte, Nachbarn - alle hatten Motive, ihn umzubringen. Doch als auch Ehefrau Maria mit aufgeschlitzer Kehle und zerschnittenen Pulsadern im stillgelegten Kieswerk Waldperlach entdeckt wird, müssen Hauptkommissar Schön und sein Team mit ihren Ermittlungen von vorn beginnen. Dabei stoßen sie auf ein Familiendrama, das sogar ihr Privatleben beeinflusst und sie am Guten im Menschen zweifeln lässt.

Meine Meinung:

Das Cover ist ländlich-rustikal gestaltet. Man sieht eine Holzwand eines Stalls. Das passt prima zur Geschichte. Der Einstieg in das Buch klappte gut. Gleich von Anfang an fragte ich mich, wer denn der Mörder von Anton sein könnte. Es wurden im Laufe des Buches immer weitere Personen ins Spiel gebracht, die als Täter in Frage kamen bzw. die ein Motiv hatten. Wollte seine Ehefrau ihn loswerden? Oder war eine seiner Geliebten nicht gut auf ihn zu sprechen? Und dann hat sein Schweinebetrieb natürlich auch Auswirkungen auf die Luft im Umkreis seines Betriebes. Fühlten sich Nachbarn durch den Gestank gestört und wollten so das Problem beseitigen? Ich konnte mich wirklich nicht festlegen, wer es gewesen sein könnte. Erst im Laufe der Geschichte, als noch sehr viel mehr Hintergründe zu der Familie Huber ans Licht kommen, wird das ganze Schreckensbild klar. Die Auflösung ist verständlich und nachvollziehbar.

Die verschiedenen Personen sind gut dargestellt und beschrieben. Die Ermittler, insbesondere Alois Schön, machen eine gute Arbeit und ermitteln in viele Richtungen. Auch  aus dem Privatleben von Hauptkommissar Schön erfährt der Leser einiges. Dadurch wird er greifbar. Für mich ist er von den Ermittlern der einzige, der einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht hat.

Der Schreibstil ist gut zu lesen. Einige Dialoge sind gespickt mit bayerischem Dialekt und geben dem Buch eine witzige Note. Es gibt allerdings ein paar kleine Szenen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, die meiner Meinung nach nicht so ganz realistisch waren. Aber einen wirklich großen Abbruch tut das dem Buch nicht. Ich fand das Buch auf jeden Fall lesenswert und würde von dem Ermittler Alois Schön gerne mehr lesen. Ich vergebe vier Sterne.