Rezension

Schwer zu beschreiben...

Apocalypsia
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
„Die Engel sind in Aufruhr, denn ihr Vater geht seinem Tod entgegen. Die Erkenntnis über seine Sterblichkeit ist ein Schock, das Versprechen von ewiger Liebe - ein Schwindel. Das Heer der Engel spaltet sich. Wer die Freiheit will, folgt Luzifer, dem mächtigsten unter ihnen. Sein Plan ist so schlicht wie verführerisch: Sind erst die missratenen Menschen vernichtet und er auf dem Thron, ist der Urzustand allen Seins wiederhergestellt. Die kleine Schar derer, die entschlossen die alte Ordnung verteidigen, ist ganz auf sich allein gestellt, und Intrigen, Verrat und Mord führen schließlich in die Katastrophe.“

Der Autor entwirft in „Apocalypsia“ einen faszinierenden Schauplatz, in dem die Welt der Menschen und die der Engel im Gleichgewicht nebeneinander existiert.
Doch nun liegt Gott im Sterben und die beiden Welten geraten immer mehr aus dem Gleichgewicht.
Die Engel müssen sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sie sterblich sind und während die einen nach wie vor auf Gott vertrauen, schließen sich die anderen dem charismatischen Luzifer an. Er verspricht die Menschheit zu vernichten und den ursprünglichen paradiesischen Zustand wiederherzustellen.
In dieses Szenario fällt eine Prophezeiung, die einen „Erlöser“ vorhersagt und ein kleiner Engel namens Nathanael wird geboren. Er soll die „alte Ordnung“ wiederherstellen und die Engel in den Kampf gegen Luzifer führen.
Nathanael wird mit einer verkrüppelten Hand geboren und sein Beschützer und Meister (eine Art Ausbilder) Iax zweifelt bei diesem Anblick. Wie soll ein Krüppel die Schöpfung retten?
Die Veränderungen in der Welt der Engel bleiben in der Welt der Menschen nicht ohne Auswirkungen. Die Erde wird von merkwürdigen Lichtern eingekreist, die an Polarlichter erinnern, die Meere ertrinken in Blut und das ist erst der Anfang.

Puuuhhhh, wie soll ich dieses Buch nur beschreiben!?! Dafür fehlen mir eigentlich die richtigen Worte.
Der Autor hat mich mit seinem angenehmen Schreibstil, der einfachen und zugleich extrem packenden und aufwühlenden Sprache von der ersten Seite angepackt und mich bis zum Ende nicht mehr los gelassen.
Jede einzelne Figur, egal ob gut oder böse – wobei das nie so wirklich eindeutig ist und auch die „himmlische Ordnung“ sehr grausam sein kann – ist mir beim Lesen ans Herz gewachsen und ich habe förmlich mitgelitten. Besonders die Wandlung von Iax und auch Nathanael ist beeindruckend.
Stellenweise, insbesondere bei den Schlachten, sind die Schilderungen recht blutig und manchmal auch abschreckend in ihrer Grausamkeit. Diese Tatsache ist aber der Geschichte geschuldet und gehört sicher einfach dazu.
Ich muss zugeben, dass ich die ein oder andere Stelle wegen meiner lebhaften Vorstellungskraft „überflogen“ habe.

Einziger Kritikpunkt ist, dass ich mir im Anhang oder überhaupt im Buch eine Übersicht über die ganzen Engel und deren Rangordnung bzw. Erläuterungen zu den Eigenarten eines Cherubin oder Seraphs gewünscht hätte. Das hätte für mich das Leseverständnis verbessert.

Fazit:
Ein actionreicher, stellenweise recht blutiger, Fantasyroman, der mich auch nach dem Lesen nicht so schnell los lassen wird.