Rezension

sehr gutes Buch das nachhallt

Bunker Diary - Kevin Brooks

Bunker Diary
von Kevin Brooks

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Intensiv, provokant, unendlich fesselnd

Sechs Personen in einem Bunker, festgehalten von einem namenlosen Entführer, dessen Identität ebenso unklar ist wie sein Motiv. Der sechzehnjährige Linus ist der Erste. Die neunjährige Jenny sowie vier Erwachsene folgen. Der Willkür des unbekannten Täters ausgesetzt, suchen Linus und seine Mitgefangenen nach einem Weg, in dieser gnadenlosen Situation das zwangsweise Miteinander erträglich zu machen. Doch als der Entführer beginnt, sie aufeinanderzuhetzen und anbietet, einen von ihnen um den Preis des Lebens eines der anderen freizulassen, eskaliert die Situation . . . (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Auf offener Straße und am helllichten Tag wird der 16-jährige Linus plötzlich entführt. Dabei wollte er eigentlich nur hilfsbereit sein und einem Blinden helfen. Doch nun findet er sich in einem Bunker wieder, der aus einer Küche, einem Bad und 6 identischen Zimmern besteht. Nach und nach kommen noch 5 weitere Personen in den Bunker. Doch keiner weiß was das Ganze soll. Geht es um Lösegeld? Oder doch um etwas ganz anderes?

Die nun 6 Insassen müssen sich zusammentun und gemeinsam einen Weg nach draußen finden. Dabei aber immer beobachtet von einer Kamera …

Der Roman „Bunker Diary“ stammt aus der Feder des Autors Kevin Brooks. Für mich war es der erste Roman des bekannten Autors und angesprochen vom Klappentext war ich sehr neugierig darauf was mich wohl erwarten würde.

Linus ist 16 Jahre alt und der Sohne eines wohlhabenden Mannes. Er wirkt stark und entschlossen, versucht die Ordnung zu wahren. Im Bunker bewahrt er einen kühlen Kopf, während manch anderer am Verzweifeln ist. Ich mochte Linus von seiner Art her sehr gerne.

Die anderen Charaktere sind alle samt sehr unterschiedlich. Manch einen habe ich gemocht, andere wiederum eher gehasst. Auch waren einige doch sehr schwer einzuschätzen. Insgesamt aber gefielen sie mir alle wirklich sehr gut.

Der Schreibstil des Autors ist eindringlich und wirklich gut zu lesen. Es ist wirklich sehr schwer sich vom Buch loszureißen, man möchte immer wissen wie es wohl weitergeht.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Linus in der Ich-Perspektive. So ist man als Leser immer ganz nah am Geschehen dran, hat einen Einblick in Linus’ Gedanken und Gefühle.

Die Handlung selber ist sehr rasant und spannend von Beginn an. Kevin Brooks hat hier die Tagebuchform gewählt. Das macht das Lesen ersten sehr einfach und zweitens erfährt man alles aus erster Hand, von Linus direkt. Seine Schilderungen wechseln im Laufe des Buches, zuerst sind es direkte Einträge was passiert, später dann Erinnerungen, die er wiedergibt. Die Handlung wirkt authentisch, glaubhaft und sehr real. Man fiebert als Leser mit den Charakteren mit.

Das Ende kommt überraschend daher. Mir war es jedoch zu offen, ich habe noch Fragen die mir im Kopf rumschwirren, die allerdings nicht beantwortet werden. Auf jeden Fall aber hallt es nach und regt zum Nachdenken an.

Fazit:

„Bunker Diary“ von Kevin Brooks ist gewiss kein leichtes aber ein sehr gutes Buch.

Authentische Charaktere, die spannende und rasante Handlung konnten mich fesseln und haben mir tolle Lesestunden beschert. Allerdings war mir das Ende doch zu offen.

Durchaus lesenswert!