Rezension

Solider Krimi

Wisting und die Tote am Wegesrand -

Wisting und die Tote am Wegesrand
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 5 Sternen

Wisting im World Wide Web

„Wisting und die Tote am Wegesrand“ von Jørn Lier Horst ist ein weiterer Fall für den erfahrenen Ermittler, der mit seiner ruhigen und professionellen Art, die schwierigsten Fälle löst.

Diesmal muss Wisting in seinem neuen Fall ins World Wide Web abtauchen, denn die Puzzleteile zur Aufklärung sind über die halbe Welt verstreut. Vor einem halben Jahr wurde die Leiche der australischen Rucksacktouristin Ruby an der spanischen Küste gefunden. Ihre beste Freundin hat eine Crowdsolving-Plattform gegründet, wo sich Hobbyermittler aus aller Welt über den Fall austauschen. Das ist mal mehr und mal weniger hilfreich, aber die norwegische Userin Astria scheint auf ein paar wichtige Hinweise gestoßen zu sein. Doch bevor sie diese bekanntgeben kann, verschwindet Astria spurlos. Wisting bekommt zufällig die Bitte um Hilfe auf seinen Tisch und obwohl alles sehr vage ist, beginnt er, in dem Fall nachzuforschen. Dabei stößt er auf ungeahnte Abgründe.

 

Diese norwegische Krimireihe kommt zwar mit vergleichsweise wenig Blut und Action aus, aber das macht sie nicht weniger fesselnd und spannend. Gerade die ruhige und besonnene Art von Kommissar Wisting sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.

In seinem neuen Fall muss sich der erfahrene Polizist mit den modernen Möglichkeiten der Mordermittlung auseinandersetzen, die viel Potenzial bieten, aber auch in negative und gefährliche Richtungen abdriften können. Die internationalen Hobbydetektive bieten neue Blickwinkel und Möglichkeiten der Datensuche, aber sie überschätzen sich teilweise auch und überschreiten Grenzen. Das steht in krassem Kontrast zu den routinierten Nachforschungen von Wisting, der einfach einen ganz anderen Instinkt und das erforderliche Fingerspitzengefühl hat.

Der Fall von Ruby zieht plötzlich weite Kreise und gerade gegen Ende steigt das Spannungslevel immer stärker an. Man darf mitfiebern und miträtseln, denn die vielen unterschiedlichen Charaktere sind nicht leicht zu durchschauen.

 

Mein Fazit:

Ein solider Krimi mit besonderer Atmosphäre. Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!