Rezension

länderübergreifende, komplexe Ermittlungen

Wisting und die Tote am Wegesrand -

Wisting und die Tote am Wegesrand
von Jørn Lier Horst

Der Kriminalroman punktet mit ruhigen Worten, langsamen Ermittlungsschritten und unblutigen Ereignissen, dafür aber mit menschlichen Ermittler*innen, die den Betroffenen zuhören, sie ernst nehmen. Mir gefällt die ruhige, unaufgeregte Art von Kommissar Wisting und auch seine neue Kollegin bekommt die Chance, ihr Können zu zeigen. Der aktuelle Ermittlungsfall hängt mit mehreren älteren, ungeklärten Mordfällen an jungen Damen zusammen und Schritt für Schritt erkennt man auch als Leser*in die Richtung, in die die Ermittlungen führen. Interessant finde ich, dass diesmal moderne Aspekte eingebaut wurden, wie das Onlineportal der Forschungsgruppe von unterschiedlichsten Nutzer*innen, die auf eigene Faust versuchen, Vermisstenfälle und Todesfälle zu klären. Für Wisting ist diese Art der Arbeit neu, aber er fügt sich recht schnell ein und seine Tochter Line, die als Journalistin arbeitet, kann es sich nicht nehmen lassen, und schleust sich selbst in die Forumsgruppe ein. Leider hatte sie diesmal nicht die Möglichkeit, den Fall selbst zu lösen, aber ihr Interesse wurde sichtlich geweckt und sie wird sich auch weiterhin aktiv engagieren. Spannend auch, dass der Fall länderübergreifend bearbeitet wird, mit all den üblichen Barrieren, die entstehen können.