Rezension

Solider Krimi, doch ich werde ihn wohl nicht lange in Erinnerung behalten

Viral. Blutrausch -

Viral. Blutrausch
von Mark Benecke

Bewertet mit 3 Sternen

bin nicht enttäuscht, aber habe mehr erwartet - man hätte mehr aus dem Fall machen können und sich für das Ende mehr Zeit nehmen können

Ein Krimi aus der Feder von Dr. Mark Benecke, da war ich sehr gespannt. „Viral. Blutrausch“ lautet der Titel – da kann man sich auf etwas gefasst machen.

Die Leiche wird uns gleich zu Beginn präsentiert. Eine Frau, deren Haut weiß wie Schnee ist. Das Gegenteil eines Blutrauschs also. Diesen scheint sich jedoch der Mörder einverleibt zu haben. Davon gehen Hauptkommissarin Christine Peterson und der Assistenzarzt aus der Rechtsmedizin, Daniel Richter aus. Wer und warum sollte jemand so etwas tun – und vor allem wie? Jemand muss zu Rate gezogen werden, und das ist in diesem Fall Bastian Becker. Ein Privatermittler mit vielen Problemen. Es spielen noch eine paar weitere Personen mit. Und die Medien tun ihr Übriges. Schnell ist vom Schneewittchen-Mörder die Rede als eine weitere Leiche auftaucht. Das erhöht den Druck. Die ‚Ermittlungen‘ laufen in alle Richtungen.

Das Buch erfüllt nicht ganz meine Erwartungen, hat mich jedoch auch nicht enttäuscht. Es ist durchaus spannend und ich habe zu Beginn auf keinen Fall erahnt, welche Richtungen die Handlung einschlagen wird. Dennoch werde ich den Krimi vermutlich nicht nachhaltig in Erinnerung behalten. Das liegt zum einen an der recht einfachen Sprache, die mich beim Lesen nicht beeindruckt hat. Das klingt erst einmal negativ, möchte ich aber eher als positiv bewerten, weil es mir das Gefühl gegeben hat, dass sich rein auf den Fall konzentriert wird. Keine unnötigen Ausschmückungen und nah dran am echten Leben. Die Figuren haben mir gefallen. Jeder auf seine Art besonders und dennoch unscheinbar. Lediglich Becker hätten ein paar weniger ‚schwere‘ Momente gutgetan. Wie sich dann alles aufgelöst hat, war für mich nur teils schlüssig und hat mich nicht wirklich abholen können. Vielleicht lag es am Thema, vielleicht an den teils überspitzten Szenen und zu kurzen Abhandlungen.

Wer wie ich interessiert ist, zu erfahren, wie Benecke einen Krimi schreibt, macht hier bestimmt nichts falsch. Wer aber einen wirklich gut durchdachten, spannenden Krimi sucht, schaut sich besser noch einmal woanders um. Daher abschließend nur noch ein Wort zum Cover: Das finde ich wirklich sehr gelungen. Es passt zur Story, zum Autor und ist ein echter Hingucker!