Rezension

Spannend, aber lässt mich dennoch zwiegespalten zurück

Desperate Angels - E. M. Ross

Desperate Angels
von E. M. Ross

Inhalt

Nathaniel Caim ist Profiler bei der Sonderkomission "Angel", die sich mit drei Mordfällen beschäftigt. Bei den toten Teenagern handelt es sich um Mädchen, die jung und aus gutem Haus sind. Jedes ist als Engel in einem weißen Rüschenkleid und betenden Händen sowie einem Engelstatoo und Sperma aufgefunden worden.

Als Caim und seine Kollegin Tandra Romano undercover bei einer Sekte ermitteln, fängt das Grauen für ihn an: Tandra wird brutal ermordet, Nathaniel monatelang in einer winzigen Zelle im Dunkeln festgehalten, tätowiert und vergewaltigt.

Nachdem er endlich aus seiner Haft befreit wird und Jahre später versucht ein neues Leben im Zeugenschutzprogramm zu führen, holt ihn die Vergangenheit jedoch wieder ein und die Desperate Angels sind zurück. Kann er diesmal dem Albtraum entfliehen?

Meine Meinung

Ich habe bisher noch nie einen Mystery-Thriller gelesen und war daher gespannt, was mich hier erwartet. Bei Desperate Angels handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, dessen Thriller-Part mir gut gefallen hat, wohingegen ich mit dem Mystery-Part so meine Probleme hatte. Ich kann einfach mit Sekten, Engeln usw. nicht so viel anfangen und finde daher so mache okkulte Beschreibung einfach nicht nachvollziehbar.

Dennoch wusste mich die Geschichte zu fesseln, da sie sehr spannend geschrieben ist und es immer wieder Cliffhanger gab, die das Weglegen des Buches - gerade auf den letzten 100 Seiten - unmöglich gemacht haben.

Ich mag Thriller, aber dieser hier war teilweise zu blutrünstig, zu brutal und zu Sex-lastig. Im Nachhinein hatten die Sex-Passagen ihre Daseinsberechtigung, aber ich hätte mir von allem weniger gewünscht. Gerade die Vergewaltigungs-Szenen oder auch der Ritual-Mord an Tandra waren für meinen Geschmack zu brutal. Für mich muss ein guter Thriller nicht vor Blut triefen, damit er mich zu begeistern weiß. Meistens sind gerade die, die ohne großes Blutvergießen auskommen, besser, weil sie Spannung mit anderen Stilmitteln aufbauen können.

Nathaniel Caim ist ein sympathischer Protagonist, der das Grauen in seinem Leben zur Genüge kennen gelernt hat. Mit ihm habe ich an mancher Stelle mitgelitten und mitgefiebert und seinen Charakter finde ich so interessant, dass ich wegen ihm auch den zweiten Teil lesen würde.

Ein Wort auch zum Klappentext: dieser ist zu ausführlich und detailliert ausgefallen. Er verrät zu viel von der Handlung, was ich sehr schade finde. Beim nächsten Teil sollte man vielleicht darauf achten, dass man diesen anders formuliert, um nicht schon vorher die halbe Geschichte zu erzählen.

Fazit

Wer Thriller mit Mystery-Elementen mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Mir hat das Buch bis auf diese und manch zu blutrünstige Passage gut gefallen, sodass ich solide 3 Sterne vergebe.