Spannend und nervenaufreibend.

Die Unbarmherzigen
von Danielle Vega

"Hab keine Angst, Sof", beruhigt mich Riley und trinkt einen Schluck Wein. "Das wird lustig." (...) Ich atme tief ein und versuchw, meine Nerven zu beruhigen. Vielleicht ist es ja wirklich okay. Aber als ich aufblicke, sehe ich in Brooklyns blutunerlaufene Augen. Ihre Schultern heben und senken sich mit stummen Schluchzern und Schweiß und Tränen vermischen sich mit ihrem Eyeliner. (...) Das ist kein Scherz. Riley hat nie gesagt, dass sie Brooklyn bestrafen will- sie hat behauptet, dass sie sie retten will..." (S.93)

Schon wieder muss Sofia die Schule wechseln, schon wieder neue Freunde finden. Da kann sie ihr Glück natürlich kaum fassen, als Riley und ihre Clique sie in ihrer Mitte aufnehmen, Diese Mädchen sind beliebt, wunderschön und kommen aus den besten Familien der Stadt.
Doch sie fühlen sich auch dazu verpflichtet die Seele der rebellischen Brooklyn zu retten. Den in dieser - so glauben sie- verbrigt sich das abgrundtief Böse.
Zusammen setzten sie ihren Plan in die Tat um. Doch Sofia hätte niemals geahnt wie grausam die Mädchen dabei ans Werk gehen. Kann sie den Alptraum noch stoppen?

Sofias Erlebnisse sind sehr flüssig geschrieben. Ich bin von Seite zu Seite geflogen, wohl auch wegen der großen Spannung, die die Autorin erzeugt. Man weiß nicht, was Lüge und was Wahrheit ist, was gut und was böse ist.

Genau so hält es sich mit den  Figuren. Als Leser weiß man nicht was man von ihnen halten soll und tappt im Dunklen. Genau wie Sofia deckt man nach und nach alles auf. Bei Riley hat man von Anfang an ein sehr unangenehmes Gefühl. Ihre Art ist einfach gruselig. Aber auch Brooklyn ist ein Rätsel. Ist sie Opfer oder Täter? Und selbst die Protagonistin Sofia scheint ein dunkles Geheimnis zu haben.

Ich war begeistert von dem Buch und der unheimlichen Geschichte. Nur der Schluss  hat für mich das Bild etwas kaputt gemacht. Ich war enttäuscht, weil er meiner Meinung nach nicht zum restlichen Stils des Buches passt und mich irgendwie ratlos zurückgelassen hat. Aber da sollte sich jeder ein eigenes Bild machen.

Mein größter Kritikpunkt an "Die Unbarmherzigen" ist die Altersfreigabe. Das Buch wird ab 14. Jahren empfohlen, was mir persönlich zu niedrig gesetzt ist. Die grausamen und gewalttätigen Szenen häufen sich von Kapitel zu Kapitel, werden intensiver in ihrer Brutaliät. Ich musste des öfteren schlucken...

Ein wirklich spannendes Buch über Fanatismus und dessen Auswirkungen. Ein Garant für Gänsehaut, Spannung und stundenlanges Lesevergnügen ohne das Buch aus der Hand legen zu können.