Rezension

Spannende Dystopie

Saymon's Silence - New Horizon - Jennifer Alice Jager

Saymon's Silence - New Horizon
von Jennifer Alice Jager

Inhalt: Saymon lebt in den Trümmern unserer zerstörten Welt. Er ist allein und stumm. Andere Menschen meidet er, denn er ist ein Vexs. Jene Vexs leben in einer perfekten Stadt und werden von den übrigen Menschen, den Hicks, entweder gefürchtet oder verehrt. Nur die kleine Anny lässt er in sein Leben und in sein Herz. Ihretwillen macht er sich auf nach New Horizon, jener Stadt, in der die Vexs ein wohlbehütetes Leben führen. Aber hinter den Mauern lauern dunkle Gefahren und Saymon muss bald einsehen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

 

Meinung: Eine sehr gelungene Dystopie, die auch mit ihren stolzen 600 Seiten nicht langweilig wird. Mit ihrem flüssigen Schreibstil wirft einen Jennifer Alice Jager förmlich in eine düstere und trostlose Zukunftsversion unserer Welt. Die Menschen haben sich in zwei Klassen aufgeteilt, die sich gegenseitig nichts schenken. Da wären einmal die Hicks, die „normalen“ Menschen, die fast wie im Mittelalter leben. Auf der anderen Seite stehen die Vexs, die alles haben, was man zum Leben braucht und noch mehr. In ihrer Stadt „New Horizon“ gibt es für jeden Arbeit und genug zu Essen. Ausserdem sind viele der Vexs empathisch veranlagt.

Saymon ist zwar ein Vexs, aber er kann sich an seine Kindheit nicht mehr erinnern und ist so in Wäldern nahe der Hicks aufgewachsen. Er ist nicht nur ein Vexs, er ist auch stumm, was in dieser Welt sehr selten zu sein scheint. Dies trägt aber auch dazu bei, dass er gemieden oder, schlimmer noch, angefeindet wird. Saymon hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Es ist sehr ungewöhnlich einen Protagonisten wie ihn, ihn einer Dystopie zu haben. Meistens sind es ja Mädchen, die sich den Zukunftsversionen stellen müssen. Und die Tatsache, dass er eben stumm ist, ist auch sehr ungewöhnlich. Saymon ist unheimlich sympathisch und liebenswert. Vorallem der ca. sechsjährigen Anny gegenüber, verhält er sich stets beschützend. Die ganze Zeit über konnte ich seine Beweggründe und Handlungen stets gut nachvollziehen. Ebenso wie seine Gefühle.

Die übrigen Protagonisten mochte ich ebenfalls sehr. Sei es nun das Vexs-Mädchen Mia, mit dem Saymon schnell Freundschaft schließt, seine leibliche Mutter oder der undurchsichtige Zeke. Alle haben mir gut gefallen und kamen lebendig rüber.

Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und ich habe mich sehr gefreut, Saymon auf seiner Reise begleiten zu dürfen.

Diese Dystopie hat alles, was man sich von einem Buch dieses Genres nur wünschen kann. Ausserdem eben noch diesen tollen Hauptprotagonisten. Es viel mir oft schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Aus diesem Grund kann ich es hier nur vollkommen weiter empfehlen. Alle, die gerne Dystopien lesen, werden hier sicher ihre Freude haben.

 

Fazit: Tolle neue Dystopie. Sehr zu empfehlen.